"Die erste Rockband ohne Gitarre" - unter diesem bedeutungsschwangeren Titel firmieren die Briten "Keane" seit Mai durch Presse- und Promo-Kanäle. Rock ohne Gitarren? Geht das denn überhaupt? Ganz klar NEIN. Aber das macht auch nix.
Virgin Prunes - ...If I die, I die (1982)
Der Backkatalog der Virgin Prunes wurde im Oktober von Mute Records auf CD wiederveröffentlicht. Bei der 82er CD "...If I die, I die" handelt es sich um das, von Colin Newman (Wire) produzierte, Debüt dieser irischen Post Punk Band. Wohl eins dieser stilprägenden Alben. Hört man sich die Musik 22 Jahre später an, ist es immer wieder erfrischend, wie unterschiedlich doch die Batcave/Gothic Bands in den frühen 80ern geklungen haben. Kein Vergleich zum heutigen Gothic-Mainstream. Der Gesang unterlag noch nicht der späteren Andrew Eldritch/Carl McCoy-DIN-Norm und so quäkt Gavin Friday voller Pathos munter drauf los. Unterlegt mit einem trocken pockernden Bass, scheppernden Drums und schrägen Gitarren zelebrieren die Virgin Prunes ihre theatralischen Geschichten voller trashiger Vaudeville-Elemente. Die überzogene Theatralik ist dabei immer haarscharf auf der Kippe zwischen Peinlichkeit und Kunst.
Steel Pulse - African holocaust (2004 Sanctuary Records)
Früher war alles besser. Spätestens ab 30 sitzt der kleine Teufel, der uns da einflüstert, maliziös grienend in Windungen unseres schon arg weichen Wabbelhirns. Dann wanken wir auf unseren hornhautwunden Füßen zum CD-Regal Stackebo, in dem all die alten Platten auf CD stehen, denn wer braucht schon diese Techno-Kacke (seit 10 Jahren ist alles Neue Techno für uns) und schwubiduchteln uns in endlose Erinnerungsschleifen.
WOMEX 2004 auf Zeche Zollverein Essen 30/10/04
Auf dem Weg zum ehemaligen Werkstor unter der mächtigen Silhouette des Fördergerüsts von Schacht XII bekan ich bereits schlechte Laune.
nm farner "die stadt"
hauptstadtrock, die.....
...he, he, he, jetzt kein negativ auslegbarer einstieg...also noch mal von vorn:
coole, raue (und f.e.t.t.e., aber trotzdem mit der richtigen lofi-attitüde versehene) produktion; knallt, kommt auf den punkt; r.o.c.k.t.! im vordergrund (bei fast allen stücken): ein richtig geil verzerrter bass, dazu gitarre, schlagzeug, mal auch tasten, gesang schön durch den filter und gut hinten (auch zuungunsten der textverständlichkeit), das kommt! texte und gesang so, dass man drauf hören und sich was vorstellen kann; aber man muss nicht, kann sich auch einfach nur das gesamte durch die ohren bratzen lassen. zwischendrin auch immer schicke kleine breaks und manchmal auch nur instrumental........auch auf vinyl!
schöne grüsse
n
http://www.nmfarner.de/
john frusciante "inside of emptiness"
das nächste album auf dem weg nach 2005 (da soll dann im frühjahr übrigens als 2. teil der sessions das nächste ataxia-album erscheinen). mein allererster eindruck: deutlich rockiger als die alben vorher und dadurch vielleicht weniger "typisch frusciante".