Mit [multer] bewegt man sich in Grenzräumen - auf der musikalischen Landkarte, in den klassischen Genrekartographien des künstlerischen Ganzen wie auch im eigenen Gedankenatlas. Zwar stehen [multer] noch nicht hinter dem Schlagbaum, der dem jahrzehntelang popsozialisierten Individuum signalisiert: "Bis hierhin und nicht weiter! Andernfalls zerstört dies ihre Hörerfahrung!" Aber man hat die ersten Schilder passiert: "Achtung! Sie verlassen jetzt " Der Körper reagiert auf diese Hinweise mit Anspannung und der Frage: Was erwartet mich?
Adam Green im Ruhrfestspielhaus, Recklinghausen, 26.05.2004
Das erste, was man an diesem jungen Mann wahrnimmt, ist seine bedröhnte Art sich zu bewegen. Adam Green geht nicht auf die Bühne, er watschelt oder geistert - etwas unbeholfen, verlegen und - na ja - bedröhnt eben. Lassen wir mal dahingestellt, ob es sich um eine Natur- oder künstliche Dröhnung handelt. Es passt in jedem Fall zum Image des entrückten Rebellen, der durch provozierende bis abstruse Texte die Menschen zwingt, sich zu entscheiden: pro oder kontra.
Angelika Express in der Lindenbrauerei, Unna, 22.05.2004
Pink Turns Blue im Zwischenfall, Bochum, 15.05.2005
Nach dem Verschwinden der Band 1994 fand am Samstag der offizielle Reunion-Gig der wichtigsten deutschen Wave-Band der 80er und Frühneunziger statt. Gegründet wurde die Band 1986 durch Thomas Elbern und Mic Jogwer. Nach der ersten LP verlässt Thomas Elbern die Band, moderiert bei WDR 1 "Graffiti", später bei 1Live den "Heimatkult" und gründete die Band Escape with Romeo. Pink turns Blue entwickeln ihren Stil vom Gitarren-Wave des Debüts weiter, um mit Janez Krizaj (Laibach) als Produzent eine sehr eigenständige, kantige Spielart des Wave zu entwickeln.
2Raumwohnung...summen den Boogie
Frische Beats aus Berlin in Arnsberg. Am 18. Mai gastierten "2Raumwohnung" im Arnsberger Zero und spielten sich für den Auftritt im Rahmen der Ruhrfestspiele zwei Tage später warm. Unruhr.de sprach mit 80s-Pop-Queen Inga Humpe und Tommi Eckart über Ideen und moderne Popmusik in Deutschland.
JUNIOR KELLY in der Live-Station Dortmund 11/05/04
Es gibt Tage, die für gewisse Anlässe prädestiniert sind. So wie der 11. Mai. Am Todestag von Bob Marley wacht man morgens in rot-gelb-grüner Bettwäsche auf, raucht ein Pfeifchen, pfeift auf Arbeit und wiegt sich des Abends bedächtig zu warm-wummernden Klängen in wohlriechenden Katakomben.