Various artists - DJ Revelation 02 compiled by Clan of Xymox (2004 Angelstar)

ImageWer den Weg von Clan of Xymox in den letzten Jahren verfolgt hat, der wird über diese Zusammenstellung nicht sonderlich überrascht sein. Alte Xymox-Fans werden wahrscheinlich enttäuscht sein. Ronny Moorings, Xymox Gründer und Chef, richtet sich in der Gothic-Nische weiter wohnlich ein, der Ausblick über den Genre-Tellerrand scheint verboten. Das war mal anders! Der Zielgruppe wird es recht sein, wird sie doch bedient mit den hippen Bands der FuturePop-, Dark Electro- und EBM-Szene (Assemblage 23, Lights of Euphoria feat. Ronan Harris (VNV Nation), Hocico, Rotersand, Convenant, Suicide Comando u.a.).

 

Während Nitzer Ebb, Fad Gadget, Cabaret Voltaire und andere Vorreiter in Elektro-Clubs wieder entdeckt wurden (Stichwort Elektroclash) und Elemente deren Musik durch Hell, Fisherspooner oder Ladytron aufgegriffen werden, hat sich die schwarze Szene in Richtung Großraumdiskotrancesound mit Depeche Mode-Gesang verabschiedet. Sozusagen in die Hölle der schlechten Sounds. Und von daher habe ich auch so meine Probleme mit der CD.

Wenn man es jedoch schafft seine Scham über die verwendeten Rhythmen und Sounds abzulegen, kann man den einen oder anderen Hit durchaus entdecken. Hervorzuheben ist der Jesus Complex Remix von "Farewell", das wohl beste Xymox-Stück des guten letzten Albums. Das Tempo wurde angehoben und ein krachiger Beat unterlegt, der das Stück nach vorne prügelt. Weitere Anspieltipps sind Convenant mit dem hinlänglich bekannten "We stand alone", Pride and Fall ("Omniscient") und Belief ("World within you"). Letztere mit einer wunderschönen Synthipop-Nummer. Das Gegenteil von wunderschön liefern Hocico ab, mit einer Knochbrechernummer im Wumpscut-Stil.

Wer einen guten Überblick über die aktuelle EBM-Szene mit all ihren Stilen sucht, der ist mit dieser CD gut bedient. Obendrein gibt es ein nettes Booklet mit Liner-Notes von Ronny Moorings. Ich verstehe jedoch nicht, warum die Stücke nur hin und wieder ineinander gemischt sind, immerhin soll es sich doch um eine DJ-Mix CD und keine stinknormale "Club-Best of" handeln. Erscheint dadurch etwas halbherzig.

(Clan of) XYMOX Biographie:
Teil 1: Subsequent Pleasures (1983 - 1985)
Teil 2: Medusa (1986 - 1987)
Teil 3: Imagination (1988 - 1991)
Teil 4: Metamorphosis (1992 - 2001)
Teil 5: Vaselyn, Hypercycle, Born for Bliss (Post-XYMOX)

www.clanofxymox.com

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