episoden aus der neuen welt; ein roman -episode 6-

 

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...seit kindesbeinen an; was sag ich. direkt nach der geburt. nach der mutterbrust die erste dosis. hochkonzentriert fließts ins blut, die adern transportierens in organe, zellen, jede faser wird durchspühlt. man spürt die wärme, das anfüllen des körpers, das sich einnisten der substanz. die überwindung der blut-hirn-schranke, immer ein kleiner schock. mir wird schwarz vor augen. schattenschleier. schwindelgefühl. dann löst sich der widerstand. die kapitulation der zellen kurz vorm absaufen. dann fließts ungehindert durchs hirnnervengeflecht. der schüttelfrost lässt nach. die synapsen schießen ungehindert botenstoffe bis einem schlecht wird vor guter laune. aber auch das lässt nach. oder kehrt sich ganz in sein gegenteil, wogegen man auch machtlos ist.

 

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episoden aus der neuen welt; ein roman -episode 5-

 

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hey, pennnst du…?! keine lust heut wie? …schweigen ist auch keine lösung. also … hast du dich endlich entschieden, humpelkumpel? zusammenarbeit oder nicht...? also, was...? ...wir könnens ja mal versuchen, dacht ich. ganz schön lange gedacht. was meckerste denn noch? ich meckere nicht... aber penetrant bist du. …ach, lass uns losziehen, sind schon ne menge privilegierte unterwegs. will heute noch was aus der freßbox abgreifen. mein magen führt schon selbstgespräche. ganz wie meiner. na, dann mal … nichts wie los. hast du schon irgend wen ins auge gefasst? na, die beiden vielleicht, dahinten? mh ja … nee. lieber die rechts da. ja, welche denn? die mit dem breiten tierfahrgestell im schlepptau. oh ja ... was hat die sich denn da aufs brett genagelt? sieht aus wie nen affe beim kacken eingefroren. hi, hi, nicht schlecht. na, dann lass uns mal näher rangehen. die nehmen wir uns vor. die ist goldrichtig.

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episoden aus der neuen welt; ein roman -episode 4-

 

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na, soll der mal überlegen. von zusammenarbeit hat der anscheinend noch nie was gehört, trottel. kann doch nicht so schwer sein, oder? ...geb dem noch fünf minuten. werd mich mal umsehen derweil. würd aber eigentlich lieber telefonieren so wie früher. das waren noch zeiten; schnell mal das mobile geschnappt. kleiner talk mit freunden. konnte ungemein erheiternd sein. schluss, aus, vorbei. nicht mehr rückgängig zu machen. aber im grunde meines herzens stimme ich dieser radikalen aktion voll und ganz zu, auch heute noch. das ganze nahm schließlich kuriose ausmaße an.

 

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episoden aus der neuen welt; ein roman -episode 3-

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das wird eng. ...dahinten … ein freier zipfel. ...bei dem!? ...ein bein … der hat keine chance. hey, ... was machst du da? ...das siehst du doch. ich will... mensch, hau ab. such dir einen anderen platz, verstanden. hier ist nichts mehr zu holen, klar... das seh ich anders. hier ist genug platz. sieh her, ... werde meinen arsch genau hierhin platzieren und du ... du kannst gar nichts machen. also hör auf, so mit deinen krücken herumzufuchteln. du machst mich nervös. es gibt wirklich keinen grund sich so aufzublasen. zwei dünne ärsche wie wir passen hier locker nebeneinander und ne flasche duftspray dazwischen.

 

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episoden aus der neuen welt; ein roman -episode 2-

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...rundbogentor. ...na ja, ... wieder ziemlich tief in die mottenkiste gegriffen. ...was sonst. nur ein weiteres beispiel ihres schlechten geschmacks. intensives studium barocker ornamentik. ...bandelwerk. ...arabesken. hier zeigt man sich großzügig. soviel blatt- und blütenwerk, konzentriert auf so kleiner fläche, habe ich hier seit mindestens 15 jahren nicht mehr gesehen.

 

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episoden aus der neuen welt; ein roman -episode 1-

bild_episode_1ich will. …will ich? nein, ich muss. wenn ich überleben will, muss ich eine neue strasse finden. …sie existieren noch die anderen strasse, vermutlich. vermutlich, ja wahrscheinlich, gibt es noch tausende strassen, in denen man mehr oder weniger erfolgreich betteln kann. ohne uns können sie nicht existieren. wir sind ihr fleisch, ihr material. ohne uns haben sie nichts mehr zu lachen.

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