Mensch Mensch Mensch

Abiodun ist manchem vermutlich noch bekannt als Don Abi und Gründungsmitglied der Brothers Keepers Mitte der Neunziger oder im Background bei Patrices 2000er-Album "Ancient spirit". Der Mann hat sich auch danach weiterhin im Soul, Hip Hop und Reggae rumgetrieben.
Am Ende des letzten Jahres hat er nun nach längerer Zeit ein neues Album vorgelegt. "Break free" ist ein authentischer, handgemachter Mix aus globalen Pop-Sounds, mit Beimengungen verschiedener Musikrichtungen wie Afrobeat, Soul, Funk und Rock. Die zweite Single des Albums ist "Omo Ènìyàn", was Mensch bedeutet und als sehr inspirierter und spiritueller Track rüberkommt. Verwurzelt in den musikalischen Traditionen seiner nigerianischen Heimat ist "Omo Ènìyàn" zum Duett mit dem Sänger Òrànmíyàn geworden, welches einen Großteil seiner Spannung aus den beiden verschiedenen Stimmen bezieht und eine Werbung für das gesamte Album ist.

www.abiodun-music.com

Musik im Umzug

Auch wenn die Packer am Ende des Videos das Klavier hinaus schieben, hat man nicht das Gefühl, dass diese Frau damit am Ende ist. Denn die vier Minuten davor sind sehr intensiv und ohne Zweifel eine Akustikversion, die niemanden kalt lässt. Es die Akustikversion der neuen Single "Human error" von Oh Land und kündigt das fünfte Album der Dänin an.
Für den Mai 2019 verspricht Oh Land das neue Album "Family tree", welches tiefe Einblicke in das Privatleben von Nanna Øland Fabricius - wie Oh Land laut Pass heißt - gibt. Nanna ist nach 10 Jahren New York und einem Scheidungsdrama inzwischen in ihr Heimatland zurück gekehrt und verarbeitet das alles in den neuen Songs. In Dänemark ist Oh Land ist mit ganz verschiedenen Projekten äußerst bekannt geworden und selbst in New York hat die auch in der Klassik gebildete Pianistin einen klingenden Namen.

Für "Family tree" kehrte Frau Fabricius an das Klavier zurück, weil das Klavier "das Fundament meines Songwritings bildet", sagt Nanna. Ein vielversprechender Jahresauftakt!

www.ohlandmusic.com

Stille Nacht in Berlin

Man hört, dass sich unsere Hauptstadt zu Weihnachten deutlich leert. Es ist dann überall ruhiger und weniger hektisch. Die Berliner sind diese Tage unter sich.
Justine Electras "Christmas in Berlin" handelt von diesem speziellen Berliner Weihnachtsgefühl und ist das erste der drei Stücke auf ihrer neuen EP, die sie zusammen mit Andre Abshagen  am Bass und Robert Kretzschmar am Schlagzeug eingespielt und produziert hat.
Darüber enthält die EP noch vier Remixes. Nehmt euch also die Zeit über die Weihnachtstage. Wann sonst?

Haut doch nicht ab - Die Dschungel

An dieser Stelle empfahlen wir bereits im letzten Jahr wärmstens Die Dschungel als Westberliner Sound für das kommende Jahrzehnt. Glücklicherweise haben die vier Jungs nicht so lang gewartet. Die Dschungel sind am Ball geblieben und haben jetzt die Single "On the run" auf dem Markt.
"On the run" gibt es mit weiteren drei Stücken als EP, die damit weiter diesen Gitarrenwaveindiepunk aus Berliner Bunkern featured. Das klingt zwar oft nach alten Vorbildern, aber dabei immer frisch und vor allem geradeaus und ungehobelt. An Die Dschungel hat noch kein Produzent Geld verdient. Das ist daher nicht der angenehme Hintergrundsound für's späte Frühstück. Vielmehr der Kick für den Start in die lange Nacht. Also: Wo geht's hin, du einsamer Hund!

www.diedschungel.bandcamp.com

 

Dinner for one mit Ego Ella May

Ego Ella May ist die neueste Entdeckung von Tru Thoughts, diesem ganz ganz feinen Label aus Brighton. Entsprechend dem Tru Thoughts Portfolio hat man die junge Dame im Londoner Neo-Soul Underground aufgespürt und nun auf Platte gepresst. "Table for one" ist die erste Single von Ego Ella, die sie mit tatkräftiger Unterstützung von Wu-Lu am Bass, Oscar Jerome an der Gitarre, Ezra Collectivs Joe Armon-Jones an den Keys and Eddie Hick von den Sons of Kemet am Schlagzeug in einer spontanen Live-Session eingespielt hat.
Man merkt der Frau an, das "Table for one" nicht ihr erster Schritt im Musikbussiness ist. Sie hat bereits diverse EPs aufgenommen, sich dann aber eine dreijährige Auszeit genommen mit geregeltem Job, kochen, lesen, alte Freunde treffen, Zimmerpflanzen pflegen und vielen anderen normalen Dingen des Alltags. Schön, dass Ego Ella das zu langweilig wurde.

www.egoellamay.bandcamp.com

Der schönste Nebeneffekt der Welt

Der Strom schwedischer Popmusik versiegt nie. Seit mehr als vier Jahrzehnten kommt stetig beachtenswerte Musik aus dem hohen Norden. Nun macht sich mit side effects eine weitere blaugelbe Band auf den Weg zum Pop-Olymp.
Die vier Jungs in ihren Zwanzigern finden es gottseidank nicht antiquiert, echte Gitarren und Trommeln zu benutzen. Damit erschaffen sie einen Klang, der schön nach 90er klingt, aber nicht nach ollem Fisch riecht. Die Single "Let me breathe" steht stellvertretend für diesen modernen Sound, der Pyschedelic Rock und Britpop als Mutter und Vater hat. Dass die side effects schon das ein oder andere Mal gemeinsam mit The Soundtrack of our Lives musiziert haben, ist kein Zufall. Man munkelt sogar, TSOOL-Fans gehen bei side effects richtig ab.
Zu Beginn des neuen Jahres soll dann das neue Album der side effects veröffentlicht werden. Vermutlich werden wir dann noch mehr von diesen gar nicht alten Schweden hören.