Lennart Smidt Trio - Worldjazz in Pantoffeln

Dabei kann man wirklich nicht sagen, Lennart Smidt käme nicht aus den Puschen. Der studierte Jazzer aus Amsterdam ist viel unterwegs, macht unterwegs viel Musik, mal solo, mal mit Freunden und bastelt umtriebig an seiner musikalischen Agenda.
Seine beiden Mitstreiter im Lennart Smidt Trio kennt er aus gemeinsamen Tagen am Prins Claus Conservatorium in Groningen. Drummer Yusuf Ahmed brachte Lennart und Bassist Benson Itoe damals für sein Bachelor-Abschlusskonzert zusammen. Schnell fand man sich beim gemeinsamen Interesse für andere Einflüsse auf den Jazz zusammen, verlor sich nach den Abschlüssen aber zunächst aus den Augen.
Nach längerer Unterbrechung haben die drei ausgebildeten Jazzer den Faden wieder aufgenommen und entwickeln gemeinsame Stücke oft beim Spielen und Jammen. Da wird dann nicht ausufernd arrangiert, sondern direkt ausprobiert und aufgenommen. Spontaner Worldjazz auf hohem Niveau.

www.facebook.com/lennartsmidtmusic

 

 

Tora - Die Abweichler

Tora stellten wir euch vor fast zwei Jahren an dieser Stelle vor. Damals veröffentlichte die australische Band das erste Album "Take a rest". Seitdem waren Tora weltweit mit dem Album unterwegs und fanden überall Anhänger.
Die vier Jungs aus Byron Bay stellen jetzt einen neuen Track vor. "Deviate" zielt in die gleiche Richtung wie der bisherige Output und kombiniert Elektronik mit viel Gefühl. Tora hat lang an diesem Song gefeilt und Leadsänger Jo Loewenthal erklärt: "Wir führten das dynamische Spektrum dieses Songs zum Äußersten, da manche Augenblicke bis zum Rand mit Sounds gefüllt sind, während andere Augenblicke lediglich eine einzelne Schicht aufweisen." Der Track kommt daher sehr nachdenklich rüber, aber schließlich erinnert er uns auch daran, unsere Telefone mal einen guten Mann sein zu lassen und einfach miteinander zu reden.

www.toramusic.com.au

Ein Gebet, ein Gedicht - Jnr Williams

"A prayer" erscheint anfangs wie gewöhnlicher, rezenter R'n'B. Doch man merkt schnell, dass dieser Song nicht rasch produzierte Massenmusik ist, sondern ein Stück Seele. Also Soul in des Wortes reinster Bedeutung. Der in East London aufgewachsene Jnr Williams schafft es, mit seiner Stimme eine sehr intensive, eine sehr dichte Atmosphäre aufzubauen.
Der dazugehörige Videoclip verstärkt diesen Eindruck. Dort wird "A prayer" zu einem Stück moderner Gospelmusik. Schließlich haben Jnr Williams und Videoregisseur Iggy LDN das ursprüngliche Beziehungsdrama zu einem eindrücklichen Statement hinsichtlich der Vater-Sohn-Beziehung gemacht. "A prayer" ist der erste Stück der Debüt-EP von Jnr Williams, die voraussichtlich Ende des Monats erscheinen wird. Und obwohl Wlliams ganz am Anfang steht, konnte er seine anstehende, erste Headliner-Show in London komplett ausverkaufen. Das ist vielleicht die Rückkehr des Black British Soul. Da kommt also was!

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Verrückter Buntspecht

Das ist ein auffallend guter Song, dieses "Unter den Masken". Ausgedacht haben sich diese Mischung aus Dreigroschenoper, Folk und Indie-Pop sechs Jungs aus Wien. Sie heißen Buntspecht und haben sich anscheinend vorgenommen, anders zu klingen als die tote Musik im Radio. Mit ungewöhnlicher Besetzung aus Klavier, Gitarre, (Kontra)Bass, Trompete, Cello, Saxophon und Schlagzeug erschaffen Buntspecht einen Klang, der ein echter Hinhörer ist. Dazu komponieren sie Texte, die der Belanglosigkeit die kalte Schulter zeigen.
Das ist frisch und macht heiß auf das neue, das zweite Album "Draußen im Kopf", welches am 17. Mai kommt. Der Sound hat sich im Gegensatz zum Vorgänger noch einmal weiter entwickelt und "Unter den Masken" lässt vermuten, dass Buntspecht noch lang nicht am Ende ist. Vermutlich demnächst bekannt wie ein bunter Hund.

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Beneath the copper sun - Cassia

Jacob Leff, Rob Ellis und Lou Cotterill fanden ürsprünglich durch die Liebe zur Weltmusik zusammen. Dieser Leidenschaft konnten sie frönen, indem die drei Jungs aus einem Vorort Manchesters die Plattensammlung von Robs Vater durchforsteten, der lange in Sambia lebte. Und dann stießen die jungen Briten auf Fela Kuti...
Deshalb klingen Cassia so wie sie heute klingen. Weniger nach Fela Kuti, eher etwas mehr nach Johnny Clegg. Aber unverkennbare afrikanische Sounds, die mit englischer Popmusik fusionieren. Das schlägt sich auf Cassias kommenden Debütalbum "Replica" nieder, auf das ihr euch ab dem 5. April freuen dürft.

Zur Einstimmung gibt es jetzt das Video zu "Small spaces". Das ist der Song, mit "Replica" eröffnet wird.

www.wearecassia.com

Feen, Elfen und Susanna

susanna brotherhoodDie Popmusik, die aus Nordeuropa kommt, hat doch oft diese mysthische Schwere mit Gesang wie aus kühlen Nebelschwaden. Eine Vertreterin dieses nordischen Pops ist auch die Norwegerin Susanna. Als Susanna and The Magical Orchestra machte sie sich in den letzten Jahren mit minimalistischen Coversongs aus dem Pop- und Indie-Sektor einen Namen.
Jetzt hat die aus der Klassik kommende Pianistin, Sängerin und Komponistin die Brotherhood of our Lady neu gegründet, und mit denen ein Album eingespielt. "Garden of earthly delights" erscheint heute und ist inspiriert vom niederländischen Maler Hieronymus Bosch, der 1488 übrigens der Brotherhood of our Lady beitrat. Dementsprechend präsentiert sich "Garden of earthly delights". Ganz tiefer Tiefgang wie beispielsweise "Ecstasy X", obwohl das Werk in einer zum Tonstudio ausgebauten Holzhütte auf einem Felsvorsprung sehr hoch über'm Fjord eingespielt wurde. Eben ganz Hieronymus Bosch, der auch nicht als Pop Art Künstler und Cartoonzeichner bekannt wurde.

www.susannamagical.com

Foto: Signe Fuglesteg Luksengard