Auch wenn Jule ihr Debütalbum mit den Worten "ist alles gut" langsam anklingen lässt, weiß man nach den 11 Stücken: Gar nichts ist gut. "es ist nie zu spät für frühstück" ist ein wahnsinnig introspektives Album geworden. Die Hamburgerin lässt alles raus, verpackt es aber in schöne Songs, die von Singer/Songwriter bis Punk ein weites Spektrum abdecken.
Die 11 Stücke sind schwer melancholisch oder bereits depressiv. Wer weiß das, die Grenze ist ohnehin fließend. Jule lotet diese Grenze aus. Und dann ist da auch noch die Wut, die nun mal beizeiten in der Tür steht.
Ein Album voller Gefühl. "Und das Gefühl ist ein Gefühl und das war's", meint Jule lapidar. Es ist kein einfaches Album. Wenn dann ein Musikmagazin 9 von 10 Punkten für Spaß am Hören vergibt, wirkt das auf eine Art falsch, andererseits aber auch sehr richtig.
"es ist nie zu spät für frühstück" macht sprachlos, kann aber für viele Menschen das Sprachrohr sein für Worte, die sie selbst nicht finden können.
Jules Debüt erschien letzten Freitag bei Zeitstrafe.
Also, eins vorweg: Das neue Album von Anna Wydra ist ihr verdammt gut gelungen! Ein Album alternativer Popmusik, das lebt von Akustik-Gitarren, Effekt-Gitarren, schrägen Synthies und coolen Beats. "Lonely motherfucker" streift dabei Folk und Stadion-Pop, bedroom und banger. Und im Mittelpunkt steht die Situation, in der sich Menschen in Annas Alter in dieser Zeit befinden.
Die britische Künstlerin hat im letzten Jahr mit ihrem Debütalbum überrascht. "Speak in the dark" verband R&B, Drum&Bass, Soul, und Jazz mit Sounds des indischen Subkontinents. Auf "Speak in the dark" folgt nun die EP "Quiet nights (Early takes)". Und dieses Werk ist deutlich jazzfokussierter, was exemplarisch der Song "Corcovado" zeigt. Aber die EP hat erneut diese dunkel-melancholische Seite, die bereits das Debüt aufwies.