Rosmarin könnte man wegen des Namens für eine Band halten, die diese Boomer entertaint, die allsommerabendlich bei ihrem persönlichen Italiener hocken und sardische Pasta genießen. Die verspieglte Sonnenbrillen tragen und und ihre Jeans knöchelfrei hochkrempeln. Doch Rosmarin hat derart wirkliche coolness, für die Boomer am liebsten sterben würden.
Die Band aus Kassel wurde bereits als hessische Antwort auf Bilderbuch gehypt. Doch da ist mehr. Neben lässigem Disco-Funk-Indie-Pop-Sound steht eine großartige Verspieltheit sowie der Mut, einen Song auch um die Ecke zu denken und dennoch echt catchy zu klingen. "Ich würd' gerne wissen, wo mein Feuer liegt, ist auch egal, ich rauch' ja nie", ist deshalb pure Koketterie, denn die Jungs stecken musikalisch alles in Brand.
Das ist Musik für die richtigen Leute!
Als Lee "Scratch" Perry einmal gefragt wurde, ob er wieder mit Adrian Sherwood zusammenarbeiten werde, antwortete der Madman: "Nein, der hat eine Glatze" (R. Wynands: Do the Reggay, 1995). Scratch hat seine damalige Aussage glücklicherwesie nicht wahrgemacht und so konnte Sherwood im Jahr 2019 Perrys letztes reguläres Werk
Alina Bzhezhinska ist kein Name für eine weltumpannende Karriere in der Popmusik, weil in aller Regel nur Leute wissen, die selbst Burzinski, Lubienetzki oder Gajewski heißen, wie der Name Bzhezhinska ausgesprochen wird. Und möglicherweise sind es auch nur diese Menschen, die sich erinnern können, dass es in den 1980er einen Musiker gab, der aus der Schweiz kam und die Harfe in die Popwelt salonfähig machte. Andreas Vollenweider war sein Name und Alina ist nun mehr als eine würdige Nachfolgerin.