Lieder, die den Tod mit gebührender Melancholie, aber mit konzentrierter Klarheit behandeln, sind nicht häufig. Dass der norddeutschen Kapelle Helgen solch ein Song gelingt, ist jetzt nicht wirklich überraschend. Helgen haben wir an dieser Stelle fast schon über Gebühr gelobt. Nun muss man noch einen Tacken mehr Lobhudelei draufsetzen. Mit "Tschüss" erscheint die nächste Single aus dem bald erscheinenden, zweiten Album "Die Bredouille". Diese Single ist schlicht und umwerfend.
Ein sparsamer Rhythmus, der unauffällige Synthieflächen unterlegt. Dazu Lyrics, die tatsächlich auch Lyrik sind. Alles unaufgeregt, sehr schlicht, schlicht umwerfend. Mit "Tschüss" schafft man es möglicherweise, irgendwann einmal zu gehen, ohne zu fragen warum. Weil halt Weltraummüll auf dein Haus fiel oder eben das Leck am Gashahn. Aber vorher, hör dir das bitte nochmal an.
Ein Italiener aus dem Aostatal/Italien, der in Berlin/Deutschland lebt und nun elektronische Berbeitungen von Stücken des
Morgen veröffentlicht Ben Lukas Boysen das dritte Album unter seinem Namen. "Mirage" ist radikal elektronisch. Auf dem Album ist alles elektrisch, elektronisch oder elektronisiert. Während der Berliner auf den beiden Vorgängern "Spells" und "Gravity" mehr darum bemüht war, elektronsiche Sounds wie handgespielt erscheinen zu lassen, hat er sich jetzt zur Aufgabe gemacht, analoge Instrumente elektronisch zu verkleiden.