ESG – Keep on moving (Soul Jazz/Indigo)

Keep on Moving!Mit halbjähriger Verspätung, aber aus tiefer Überzeugung musste ich diese Kurzrezension noch los werden. ESG (Emerald, Sapphire and Gold), die drei schwarzen Schwestern aus der New Yorker Bronx und einst die Vorzeige No-Waver aus der dortigen Szene, kehren vier Jahre nach ihrem 2002er Comeback noch einmal zurück: mit einer sensationellen Platte, die auf das reduziert wurde, was zählt. Bass, Beat und Lyrics.

Und jetzt ist das Ganze auch noch ein Familienbetrieb, denn mittlerweile spielen Renee, Valerie und Marie Scroggins mit zweien ihrer Töchter zusammen, so auch auf "Keep On Moving". Der ganze funkieske, aber authentische Habitus der New Yorker Szene ist hier so konzentriert minimalisiert, dass alle so genannten und mittlerweile gänzlich degenerierten Debil-Hip-Hopper eigentlich flennen sollten. Kein Beat, kein Track, keine Zeile, kein Produktionskokolores zu viel. Und dass auch viele Punkbands wie etwa auch die Yeah Yeah Yeahs sich hier Anleihen geholt haben, verwundert da nicht.

Ende 2006 erschien übrigens auch das 83er-Album „Come away with ESG" erstmals auch auf CD. Vinyl ist natürlich stilvoller (würde Kollege N jetzt sagen). Egal wie: Heute gehören ihre Versatzstücke zu den meistgesampelten der derzeit existierenden Welt und wurden bereits Ende 80er in einem Song namens Sample Credits Don't Pay Our Bills publiziert. Und jetzt geht es einfach so weiter, als wären 30 Jahre nichts gewesen. Das ist das, was Popkultur schon immer definiert hat: Ultracoolness.

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