Mensch, diese Südländer. Die haben aber auch Musik im Blut! Wie sonst ist es zu erklären, dass andauernd gute Bands aus diesem musikalisch-geografischen Sudkessel Barcelona-Manu-Chao herausschäumen? So wie Costo Rico, eine 10 köpfige Band mit Frontfrau und dem nomenklatorisch eigentümlichen, aber inzwischen gebräuchlichen Stempel Mestizo-Sound.
Dahinter verbirgt sich bei Costo Rico treibender Ska, malmender Reggae und schmeichelnder Salsa. Es hüpft das Bein, es wippt der Fuß es kreist die Hüfte. Manchesmal scheint es doch arg seicht zu werden. Es ist dann diese Musik, bei der den Armbändchen tragenden Urlaubern der Mojito erscheint, wie dem Pawlowschen Hund der Speichel beim Klang der Glocke. Doch beim nächsten Stück benehmen sich die 10 Spanier wieder ungehobelt wie die Hempels unter Sofa.
Eine Platte, die den kühl-analytischen Intellekthörer befriedigen kann, doch genauso schön für die Küchenparty unterm Ikea-Hängeschrank geeignet ist, bei der man den entspannenden Junior-Unternehmensberatern nicht weh tun möchte. Vor allem ist es aber eine Musik, von der man vermuten kann, dass sie live sehr unterhaltsam sein wird. Und nicht nur, weil der beglückte Verwaltungsangestellte sich möglicherweise beim Tanz - in Reminiszenz seines DomRep-Urlaubs - vor Freude nackig macht.
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