isis "in the absence of truth"

isis gefährliche platte. weil: kann leicht unterschätzt werden.

aufgenommen von 080606 bis 020706 und obwohl das schon kein langer zeitraum ist, klingt die platte fast noch kürzer: wie in einer langen nachtschicht in einem stück aufgenommen. und deshalb auch die gefahr: für den, der schon beim ersten hören zwanghaft der höhepunkt sucht. es geht nicht um individuen, es geht um das ganze; vordergründig eine stete nähe der stücke in sound und komposition, aufbauend, bezugnehmend, die frage nach dem höhepunkt stellt sich nicht, allenfalls nach dem höhepunkt innerhalb der spannungskurve. und langsam schälen sich so wohleingebettete highlights heraus: die gitarrenarabesken in "not in rivers, but in drops" oder die "riders of the storm" mässige improsteigerung in "holy tears" und ihrem ausbruch in wohlversetzten gitarrenwänden. oder der gesang, der am meisten von allen platten bisher tatsächlich das ist: gesang.
im sound verzichten isis auf der "in the absence of truth" auf jede tendenz zu (düster)hallanklängen, wie sie auf dem vorgänger "panopticon" vielleicht noch zu hören waren und schaffen es trotz aller trockenheit, eine atmosphäre zu entwickeln, die geradezu zwingt, das ganze in einem rutsch hören zu wollen (woran gerade der schlagzeuger nicht ganz unschuldig ist, hält er durch sein räumliches spiel doch die ganze platte zusammen); in the absence of schnörkel or the coming to the punkt, sozusagen.

in gleicher weise das artwork (gemeint ist die doppel-lp) und zum glück völlig ohne diesen roten punkt, der auf nahezu jeder abbildung desselben zu sehen ist (es ist ein bloßer sticker auf der transport-schutzhülle) und in seiner zeichnerischen art (stil wie farbgebung) zumindest mich an das artwork von constellation bzw. der "lift your skinny fists like antennas to heaven" von godspeed you black emperor! erinnernd.

schöne grüße

n

www.isistheband.com