fear falls burning “when mystery prevades the well, the promise sets fire“


 fear falls burning und tonefloat, die 5.                                                                                            fear falls burning “when mystery prevades the well, the promise sets fire“ 
       

waren viele, insbesondere der vinyl-veröffentlichungen von fear falls burning visuell davon geprägt, detailansichten des zentralen instruments zu liefern, damit den blick auf die vielzahl der ineinander greifenden einzelteile zu lenken, die den spezifischen klang erst ermöglichen und so zu veranschaulichen, wie aus einer ebensolchen vielfalt von einzelloops, schwingungen und rückkopplungen das komplexe klangbild von ffb entsteht, so variiert das neue ffb-studioalbum auf seinem (sehr schicken! tonefloat halt) gatefold das thema des (historischen) zaunes: gestalterisch gelungen, aber eine grenze aufzeigend, dabei den blick zulassend, ohne zugang zu gewähren. könnte das auch eine methapher für ffb sein? harmonie, immer an der grenze der zugänglichkeit; offen, entdeckt zu werden, aber das tor muss jede(r) schon selbst finden.

zu der "i'm one of those monsters numb with grace" war in aufabwegen zu lesen, dass es irgendwie wie ein ausschnitt aus einem viel größerem drone wirkt, der hörer quasi mit einer situation konfrontiert wird, die auf lead-in und lead-out verzichtet, einfach nur "jetzt!" ruft und ohne eingewöhnungsphase vom geneigten hörer genau das verlangt: zuhören. was, soviel sei verraten, im fall der ähnlich aus dem stand startenden "when mystery prevades the well, the promise sets fire" mit einem filigranen und trotzdem druckvollen, vielfädigen und trotzdem zusammenhaltenden drone-kokon belohnt wird. mit einer vielzahl von mikro-eingriffen, die die loopschichten unvorhersehbar variieren und, tief eingebettet in den gitarren, mit (äußerst) subtiler percussion. fast nur leise knackser, wie (hier: gewollt verteilte) staubkörner in der rille. dave vanderplas (lips + ontayso), zuständig für die percussion, fühlt sich perfekt in das fragile soundbild ein und schafft es mit seinem auf kurze klangereignisse geeichten instrumentarium, trotzdem atmosphärisch zu arbeiten. und insbesondere jede form von "beat" zu vermeiden.

dem abrupten auftakt zum trotz bietet das über beide seiten gestreckte stück damit ein zusätzliches tor und deutet gleichzeitig an, welche potenziale immer noch und immer wieder neu in einem vermeintlich limitierten konzept liegen. insofern: don't hesitate, in bild und klang aufs beste empfohlen.


vinyl-only, übrigens und in abgewandelter form kern des köln-konzertes der aktuellen tour mit jesu gewesen (vermute ich mal einfach so in der rückerinnerung).



schöne grüsse


n



www.fearfallsburning.be/

www.myspace.com/fearfallsburning

www.crazy-diamond.nl/tonefloat/

www.aufabwegen.de/

www.u-cover.com/llips/

www.u-cover.com/ontayso/