Der Bandname Home Frango lässt kaum Verwechselungen zu. Das steckte vermutlich dahinter als Flecher Jarvis und Leo Geller sich zum Musizieren zusammentaten. Beim gemeinsamen Musikmachen von Fletcher und Leo kommt ein extrem entspannter Sound heraus wie das schöne Stück "Your love" beweist.
Cooler Discosound in maximaler laid back Atmosphäre. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieser flockige Sound an der Herangehensweise von Home Frango liegt. Die Beiden beschreiben das Entstehen neuer Songs folgendermaßen:"We can hang out, eat tacos and make music."
Wir hoffen, das führt nicht zu Magenbeschwerden bis zum Release der Debüt-EP "Fresh and tender", die das Label Tru Thoughts für den 13. Juni ankündigt.
Schwarz-Weiß
Seit 2007 stehen The Ruffcats für gediegenen Bandsound. Diese Funksouljazzband hat unzählige Künstler und Künstlerinnen begleitet und eindrucksvoll den Rücken gestärkt.
Nun haben sie sich nicht zum ersten Mal mit RAH zusammen getan. Der nigerianische Rapper ist inzwischen in Berlin zuhaus und hat sich dort einen Namen gemacht. The Ruffcats und RAH haben aus sporadischer Zusammenarbeit ein Albumprojekt gemacht. Das Debütalbum "Orile to Berlin" von RAH & The Ruffcats wird im Sommer bei Sonar Kollektiv erscheinen.
"Agidi" ist die erste Single daraus und es ist eine echte Granate geworden. Hier verbindet sich die Klasse der Ruffcats mit dem Talent von RAH zu unwiderstehlichem Afrofunk in kutiesker Ausprägung. Also wirklich: Wenn das Fela, der Godfather des Afrobeats, noch hören könnte, wäre er neidisch. Und würde vermutlich The Ruffcats zu seiner Hausband machen.
Das Video in Berliner s/w-Ästhetik tut sein Übriges und macht "Agidi" zu weitaus mehr als einem Appetithäppchen für das kommende Album.
Maske auf
Die Maske geht immer im Musikbusiness. In der langen Reihe von Kiss, Sido und Cro tritt uns nun Diaspora in ihrer selbstgewählten Anomymität gegenüber. Die Newcomerin hat vermutlich reichlich Gründe für eine Maske vor ihrem Gesicht. Als Gastarbeiterkind ist sie in fremden Welten groß geworden, kämpfte schon immer mit traumatischen Erfahrungen von Gewalt und verarbeitet dieses krude Erwachsenwerden nun in ihren Songs.
Wie in der Debütsingle "Eiskalt". Drohende Beats begleiten eiskalte Lyrics und kontrastieren gekonnt mit Diasporas eher zart anmutender Stimme. Das geht tiefer als nur ins Ohr. "Eiskalt" ist ein sehr intensiver Track, der nun die erste EP der Berlinerin ankündigt. Die EP "Panik" soll dann am 22. November ins Haus stehen.
Aus voller Lunge
Stimme hat sie! Und hat das bereits erfolgreich bei "The voice UK" bewiesen. Nun veröffentlicht Ruti Olajugbagbe eine neue EP auf deren vier Stücken sie sich experimenteller als bisher zeigt. Da stehen dicke Beats neben arienhaftem Gesang und kantiger R&B kontrastiert mit Pop-Ballade.
Der Hörer muss sich erst einmal reinfühlen in die vier Stücke der kommenden EP "Lungs", die am 24. Mai bei PMR Records erscheinen wird. Ruti ist schon recht weit gekommen in ihrer noch jungen Karriere. Vielleicht steht die 25-jährige Britin aber nun an einem Scheideweg. Geht es eher in die Richtung des abseitigen R&B einer Kelela oder doch in die ruhigen Gewässer von adelem Pop? Oder kann Ruti beides seriös miteinander verknüpfen?
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Pop aus der Dachstube
"Ich meine, die Beatles waren für mich die ultimative Band", sagt Shelterboy und denkt an die Zeit zurück, als er auf dem Dachboden seiner Eltern Musik hörte. Die Zeiten liegen noch nicht soo lang zurück und das hört man Shelterboys Musik an.
Das ist Pop. Lupenrein, wohltemperiert und durchdacht. Schöne Songs mit wichtigen Botschaften, die aus vielen Einflüssen des Indie-Pops entstanden. Tatsächlich braucht man ein großes Talent in diesem Genre, um Songs poppig, aber nicht seicht klingen zu lassen.
Shelly hat offensichtlich dieses Talent, wie die Stücke seines Ende April erscheinenden Albums "Mercyland" zeigen. "Your favourite song" ist einer der Songs von "Mercyland", die direkt vom elterlichen Dachboden zu kommen scheinen. Ausgewählte Pop-Zutaten, nicht überfrachtet und ein wenig britisches Flair und zack: Bleibt der Song im Hirn hängen.
0,02 g Kaffeepulver pro Stream
Es gab mal Zeiten, in denen musizierende Menschen durchaus von ihrer Kunst leben konnten. Das ist in der heutigen Zeit schwieriger. Jeder von uns hat tausende Songs im Telefon, aber zahlt dafür fast nichts. Und so kommt bei unzähligen Bands nur so viel an, dass es für 0,02 g Kaffepulver reicht. Deshalb laden euch Kapa Tult auch nur auf einen "1/2 Capuccino" ein.
Die Band hat bereits im letzten Monat mit dem Song auf das zerreißende Problem aufmerksam gemacht. Nun legen Kapa Tult nach und präsentieren eine Chor-Version des kommenden Hits. Den Chor bilden viele Künstler und Künstlerinnen, die das Problem kennen und Musik und Nebenjobs für den Lebensunterhalt benötigen.
Im Chor befindet sich auch ein Mann, der jener Generation angehört, die noch viel Geld mit Musik verdienen konnte. Bela B hat das Problem nicht mehr, hat sich aber dennoch für einen halben Capuccino in den Dienst der Sache gestellt.
Also: Lasst das Streamen. Geht auf Konzerte. Kauft Platten bei denen, die sie produzieren.
www.ladiesundladys.de/artists/kapa-tult