Naked Lunch im Kamp, Bielefeld, 22.04.2004

Was macht eigentlich ein gutes Live-Konzert aus? Perfekt abgemischter Sound? Eine vor Explosionen strotzende Stage-Show? Die Österreicher "Naked Lunch" hatten schon zu Anfang ihres Gigs nicht die besten Karten.

Vielleicht gerade mal 100 Besucher konnte das Kamp in Bielefeld verbuchen. Den Eisbrecher sollte als Vorband "Monta" stellen. Aber irgendwie schubste einen der junge Mann noch mehr in die Lethargie eines dunklen, leeren Konzertsaales. "Mann, kann der gut singen" - säuselte mir mein Nachbar ins Ohr. Stimmt. Bitte die nächste Band.

Dann betraten die Jungs von "Naked Lunch" die Bühne. Oder eher gesagt - sie schlurften. Na, das kann ja was werden. Das erste Stück ("god") war dann auch gleich ein Kracher - und für wenige Minuten hatte ich die Hoffnung, das Eis würde schmelzen. Weit gefehlt. Es folgten vornehmlich neue Stücke der neuen CD (Songs for the exhausted). Alle nett gespielt. Jetzt mag es auch daran gelegen haben, dass die Musik der Band nun mal zwischen Psycho-Rock und Indie-Garage schwängert. Immerhin werden sie von der Plattenfirma mit "The Notwist" und "Mercury Rev" verglichen. Oder das der Sänger von Ohrenschmerzen geplagt das Konzert runterspulte. "Wir hätten das Konzert auch absagen können", nieselte er ins Mikro. Aha. Gut zu wissen. Jedenfalls war die Musik bald am Ende. Freundlicher Applaus des Publikums. Letzte Worte der Band: "Juchu, das ist aber nett". Stimmt. Es war nett. Bitte die nächste Band.

Links:
www.nakedlunch.de
www.jz-kamp.de