Man käme nicht auf den Gedanken, dass der Japaner an sich allzu viel mit Love & Peace am Hut hat. Zumindest dann, wenn man lediglich die Europa-in-fünf-Tagen-Japaner kennt, die alles und jeden für das entscheidende Foto über den Haufen rennen. Da bietet einem Mighty Massa doch Gelegenheit, in sich zu gehen und umzudenken.
Dieser Japaner tummelt sich nämlich schon länger in der Musikrichtung, die die Rechtschaffenheit für sich gepachtet hat. Er ist bereits sehr lange der Keyboarder der Skaflames und betreibt seit Mitte der 1990er ein Sound System. Mit Step forward hat er einen klasse Dubset vorgelegt, der ganz in der Tradition von Jah Shaka und dem großen Augustus Pablo steht. Die Parallelen zu Pablo sind besonders dann ohrenfällig, wenn Ras Takashi seine Melodica über Massas Basslines bläst.
Step forward versorgt uns mit lockerem, leichtem Dub. Es ist Dany-plus-Sahne-Dub. Mighty Massas Ska-Vorbelastung ist immer deutlich. Die 17 Tracks bringen oft die Leichtigkeit und Beschwingtheit des Ska mit, gepaart mit der atmospärischen Schwere des Dubs. Manchmal bricht des Japaners Liebe zu den schönen Dingen des Lebens durch, wie Ikebana und rohem Sashimi, wenn schmachtende Vocals wie in Love song unsere Ohren schmalzen, oder ein Griff in Dieter Bohlens Popkiste (Walk with Jah) gelungen scheint.
Zusammenfassend bleibt aber festzuhalten, dass mit Step forward ein schönes Reggae-Album gelungen ist, welches auch die Gehörgänge der Verschmähenden des Reggaes umschmeicheln könnte. Ein Sonntagmorgenfrühstücks-Dubding.