Ego Ella May ist die neueste Entdeckung von Tru Thoughts, diesem ganz ganz feinen Label aus Brighton. Entsprechend dem Tru Thoughts Portfolio hat man die junge Dame im Londoner Neo-Soul Underground aufgespürt und nun auf Platte gepresst. "Table for one" ist die erste Single von Ego Ella, die sie mit tatkräftiger Unterstützung von Wu-Lu am Bass, Oscar Jerome an der Gitarre, Ezra Collectivs Joe Armon-Jones an den Keys and Eddie Hick von den Sons of Kemet am Schlagzeug in einer spontanen Live-Session eingespielt hat.
Man merkt der Frau an, das "Table for one" nicht ihr erster Schritt im Musikbussiness ist. Sie hat bereits diverse EPs aufgenommen, sich dann aber eine dreijährige Auszeit genommen mit geregeltem Job, kochen, lesen, alte Freunde treffen, Zimmerpflanzen pflegen und vielen anderen normalen Dingen des Alltags. Schön, dass Ego Ella das zu langweilig wurde.
Man wünscht sich, der Busverkehr im Ruhrgebiet liefe so cool und geschmeidig wie der "Night bus" von Slim. Der heute veröffentlichte Track der einen Hälfte der Summer Twins ist ein schönes Stück entspannter Hip Hop mit lockeren Beats und einem Rhodes Piano, das vor Understatement strotzt.
Diese Musik klingt tatsächlich wie der Name des Künstlers. Der natürlich nicht in echt French Kiwi Juice heißt. Sondern Vincent Fenton, aber als Kiwisaft sein Debüt im Jahr 2017 ablieferte. Zeitgemäße, jazzige Produktionen sind auf dem Album, die sich sehr geschmeidig zwischen verschiedenen Genres bewegen.
In 2017 hat Joe Corfield das beachtliche Album "Patterns" veröffentlicht. Seitdem ist der britische Beatschmied ein Versprechen in der Szene. Mit zurückgehaltenen, aber doch ziemlich funkigen Beats, jazzinspiriert und sehr cool, hat Joe sich in den Fokus gespielt. Und wenn es passt, schreckt der Mann aus Birmingham auch nicht vor ungewöhnlichen Sounds zurück, bleibt dabei aber immer in ganz entspannter Position.
Und ich möchte einfach glauben, dass in diesem Halbliter-Ikea-Wasserglas nicht Wasser war sondern Schnaps.