tarkatak "mormor"

tarkatakes macht doch immer wieder spass, eine "andere" cd-verpackung aufzumachen, nicht so ein jewel-case. und noch mehr spass (mir jedenfalls), wenn das digitale kleinod so richtig analog verpackt ist. diese kleine pappschachtel, die es hier zu öffnen gilt, habe ich bisher erst einmal vorher gesehen und das war auch beim label genesungswerk (konrad bayers, übrigens immer noch empfehlenswerte cd "dreams of leaving"). hier also jetzt bei der neuen von tarkatak und dieser hat das als steilvorlage genutzt, um auch hier sein faible für einen handgemacht-touch beim coverartwork auszuleben: linolschnitt-bedruckung in zwei farben und farbige aufkleber korrespondieren mit der braunen, durch klammern in den ecken zusammengehefteten papphülle, die schließlich ein irgendwie hautfarbenes booklett und eine ebenso bedruckte cd auf einer graubraunen filzplatte freigibt.

und eine musik, die in ihrer verwebung von elektronik, (auch gezupften elektrischen) gitarren und ihrer tiefen durchtränkung durch fieldrecordings, geräuschhaft und in form von sprache, eine ebenso runde wärme ausstrahlt wie das visuelle artwork. und sich in einer art aufbaut und entwickelt, dass ein schlicht perfekter bogen entsteht: bleibt das über 22 minütige "förfäder" mit seinen scharrenden und schabenden, gleichwohl vorsichtigen geräuschen noch weitgehend auf der seite ebensolcher musik, so baut bereits das folgende "hav" auf deutlich körperhaftere klänge und lässt diese zudem auf einer tieffrequent-warmen basis ruhen, deren leichtes schaukeln in den harmonien ein babylonisches stimmengewirr umspielt, bevor es dieses, gewachsen an lautstärke und frequenzband in den hintergrund drückt.  und den hit vorbereitet; tatsächlich. das titelstück, zunächst noch wie eine fortsetzung von "hav" wirkend, durch fieldrecording und eine, allerdings weit vorn befindliche stimme, die in einer mir unbekannten sprache (schwedisch vielleicht?) etwas entspannt klingendes erzählt, schwingt sich unversehens, aber organisch zu einem locker vorwärtsschlendernden gesangsstückchen (in der gleiche sprache vorgetragen und im booklett auch so abgedruckt). das ist ganz schön unerwartet und mindestens ebenso charmant gemacht. und bevor alle nur noch mit geschlossenen augen lächeln, wird schnell die glückseligkeitsbremse gezogen (keine angst, nur ein bisschen) und der endspurt (im audiogerät) eingeleitet (denn das video zu "hav", realisiert von erik stein, ist auch noch an bord): "förklinga" setzt als coda auf die gitarre und verwebt eine ganze reihe von ihnen zu einer herde leichtfüssig trottender individuen, die sich irgendwann unter einer großen streicherwolke wegducken.

schöne grüße

n

www.tarkatak.de
www.genesungswerk.de
www.soulagency.com