final „the apple never falls far from the tree“

final_the_apple_never_falls_far_from_the_treejustin k. broadrick gehört zu der gruppe der sehr produktiven und die zwei säulen dieser produktivität sind (neben einer vielzahl anderer kollaborationen etc.) jesu und final.


gerade mit letzterem alter ego ist er dann, allein, in seiner ganz eigenen, minimalistischen klangwelt unterwegs, die oft fadenhafte klangstränge mit sehr präsenter, manchmal abstrakt noisiger präsenz entwickelt. hier, auf „the apple never falls far from the tree" zeigt sich final im sound deutlich hintergründiger und vielschichtiger; tiefer. und dabei kompositorisch gleichzeitig ausgefeilter als, im direkten vergleich, auf einem weiten teil seiner bisherigen vös, deren stücke dagegen teilweise fast skizzenhaften charakter besitzen und trotzdem, durch die unendliche wiederholung des jeweiligen themas, dadurch paradoxerweise wie ein in stein gemeißelter aufruf ihr unumstößliches selbst zu behaupten scheinen. das hat seinen reiz, keine frage; die einzelnen stücke wirken dadurch aber auch oft sehr solitär, brauchen abstand (voneinander / zum hörer?), wollen für sich stehen. auf tonträger ist das dann unter umständen etwas anstrengend. und hier ist dies nun tatsächlich anders...

...und dies alles, ohne den trademark-sound zu verleugnen: es ist die arbeit am detail, die entwicklung im einzelnen stück und die daraus entstehende spannungskurve sowie, eng damit verbunden, die dynamik, die diese vö von final herausragen lässt. zudem greift justin k. broadrick in den einzelnen (diesmal ohne titel bleibenden) tracks auch auf im kontext „final" weniger bekannte (bzw. erwartete) sounds zurück; erweitert die palette so um flächenhaftes, um konkrete gitarrenapreggios, um akustikgitarren etc. und noch einmal dynamik: final versteht es auf „the apple never falls far from the tree“ nicht nur, jedem einzelnen stück die passende entwicklung, länge und dynamik zu geben, die 13 stücke bilden in der hier vorgestellten reihenfolge mit ihren unterschiedlichen längen, betonungen und stimmungen zudem ein homogenes werk; atmosphärisch aufbauend, mit einem schwerpunkt auf der c und der seite d als coda. perfekt. eine der besten, wenn nicht sogar die beste final bisher. auf transparent grünem vinyl in einem gatefold, gestaltet von tonefloat hausdesigner carl glover of aleph-studio. mit einem bild hintergründiger morbidität (und vielleicht sogar subtil religiösem bezug).

selten so deutlich: je öfter gehört, desto mehr welten öffnen sich.

schöne grüße

N

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