Noiseshaper - Satellite City

Oh, ZukunftBittere Niederlage einstecken müssen, Scheißjob erledigt, also Bier getrunken. Unbedacht ins Auto gesetzt, Scheiben runter, Arm raus, "Big shot" gehört, repeat, repeat, repeat...und wieder gefühlt wie ein König.

Es ist der Opener des neuen Noiseshaper Albums "Satellite City", auf dem noise wieder einmal so perfekt geshapt wird, dass es zu allem anderen außer noise wird. Wie eben "Big shot", ein völlig unangestrengter Pop-Reggae-Tune, der auch schon in den 80er/90er hätte in den Charts stehen können, weil er doch das ewige Stigma verkörpert, das der Reggae auf der Stirn trägt: Sommermusik. Doch ist es keinesfalls nur der Li-La-Launebär, den Noiseshaper anstelle der Sau durchs Dorf treibt. "Satellite City" wummert sich ins Ohr mit einer ungewöhnlichen, sehr interessanten Variante des Dubs. Zwar hätschelt der Noisehaper Dub von Zeit zu Zeit die Traditionen des Reggae ("Universal"), leitet sich aber stärker aus House-/Deephouse-Wurzeln her. Ein wenig erinnert diese Vorgehensweise an die Dubalben von Sandoz, nur dass Noiseshaper nicht beim technoiden Dub hängenbleiben, sondern noch eine ganze Menge Soul draufpacken wie z. B. bei "Ghetto" und "Sod's law". Dabei kommt ein irritierend guter Sound heraus, den die beiden Macher von Noiseshaper als Soul Dub Style titulieren. Zudem ist man dem Konzept treu geblieben, die Songs von Gastsängern einsingen zu lassen. Jeder Track erhält dadurch eine Extraportion Unverwechselbarkeit.

Also setze ich mich jetzt mal wieder ins Auto, dreh‘ die Scheiben runter und freu‘ mich zusammen mit Noiseshaper über "Satellite city" und das schöne Wetter.


Erscheinung: 2009 (21.08.)
Label: Cat'n'Roof Records
www.noiseshaper.net/
www.myspace.com/noiseshaper
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