Es gibt so Tage, da ist man als Rezensent fast schon dankbar, wenn man so ein Album vorgelegt bekommt. Das erste Lied ist rum, das Booklet durchstöbert, die Webseite kurz angesurft, und vor dem inneren Auge manifestiert sich immer konkreter ein richtig ordentlicher, mieser Verriss. Eine Art besonders einfacher Rezension, weil man gesammelten Hohn und Spott der letzten Wochen dankbar auf eine neue Projektionsfläche werfen kann.
Die Boyband-ähnlichen Promofotos, die die Grenze zum Kitsch überschreitenden Songtexte, die seichte, glatte Produktion und insbesondere die Tatsache, dass Thomas Hahn gerne mal über Deutschlands Schulhöfe tourt, laden wirklich dazu ein, kein einziges gutes Haar am Album zu lassen.
Andererseits muss man dem ehemaligen Kölner Jugendchorsänger zugute halten, dass er nunmal doch singen kann. Mit unaufdringlicher, austauschbarer Stimme zwar, aber immerhin gut. Das Attribut "unaufdringlich" trifft so in jeder Hinsicht auf das ganze Album zu. Unaufdringlicher Gesang, unaufdringlicher Sound. Seichtes Hintergrund-Pop-Geplätscher. Und je häufiger ich das Album höre, desto weniger weh tut es. Ist bestimmt so gewollt, macht es aber nicht besser.
Immerhin kommt Thomas Hahn so nochmal um den Verriss herum. Eine Empfehlung ist das aber nicht.
Webseite: http://www.thomashahn-musik.de/
Myspace: http://www.myspace.com/thomashahn