V.A. - Lights in the Sky (2008)

{jcomments off}lights in the skyUnd wieder ein Geschenk von Trent Raznor: Diesmal die EP "Lights in the Sky", 5 Songs von 5 Bands.

Die Veröffentlichungswut im Hause Nine Inche Nails geht weiter: Zur derzeitigen US-Tour veröffentlichen NIN auf ihrer Website die EP „Light in the Sky“, auf der sich die an der Tour beteiligten Bands, mit je einem Song vorstellen. Nach zuletzt Peaches, TV on the Radio, Bauhaus oder Ladytron standen diesmal Bands wie A place to bury strangers, Does it offend you, yeah?, Crystal Castles und Deerhunter auf Trent Raznors persönlichem Wunschzettel und so präsentiert die EP ein Who-Is-Who der jungen, z.T. auch schon bekannteren Indie- und Elektroszene.

Vor allem Crystal Castles sind momentan ganz heißer Scheiß - allerdings auch ein klassischer Fall von Modemusik, von der man jetzt schon weiß, dass einem das nächste Album nicht mehr interessieren wird. Dem Vernehmen nach hat Multiinstrumentalist Ethan Kath vor der Gründung von Crystal Castles Death Metal gemacht. Aus dieser Phase ist aber nur noch die Röhrenjeans und ein krude Verschrobenheit übriggeblieben, die Schwärze ist grellem Neonlicht gewichen. NuRave ist das Schlagwort – manche sehen darin auch gleich schon die Neuerfindung des Punks. Na ja, sagen wir so, die Wut Atari-Teenage Riots ist schon in einigen Songs zu vernehmen, aber ansonsten dominieren schöne wirre 8-Bit-Soundeffekte und es fehlt auch nicht die unterkühlte Eleganz von Ladytron. Das hier vertretene „Crimewave" klingt ein wenig so, als habe man die Bänder von Consoles „14, Zero Zero“ nochmals durch eine Atari-Konsole gejagt, also einfach super cool.

Beim Hören von “We are Rockstars” (Does it offend you, yeah?) kommen einem sofort die Chemical Brother in den Sinn – machen die wohl immer noch Big Beat? Sei es drum, Does it offend you, yeah? klingen nach "Block Rockin’ Beats" mit Vocoder und das muss ja nicht schlecht sein, vor allem live.

Dagegen beschießen A place to bury strangers ihre übersteuerten Gitarrenwände mit einem Maschinengewehrdrumbeat. Der Song „To fix the gash in your head“ ist extrem lärmend, leider auch ein wenig statisch.

Deerhunter sind in Europa bei 4AD untergekommen, entsprechend sorgen verträumte Indie-Gitarren für ein wenig Glanz. Warum für diese Musik die neue Schublade Ambient Punk(?) erfunden wurde, bleibt unklar, Shoegaze hätte es auch getan.

Zum Schluss dürfen NIN selber auch ein Stück präsentieren. NIN klingen mir ja immer zu sehr nach Rock und vor allem Trent Raznors Stimme zu sehr nach 90s-Alternative – beides ist in diesem Fall nicht als Kompliment gemeint. Und auch „Echoplex“ zeigt die Band sehr gitarrenorientiert, allerdings gefällt der Song durch die schönen Velvet Underground-Assoziationen und die schrägen Gitarren. 

Geschenke wie "Lights in the Sky" sollte man dankend annehmen, dieser Gaul zeigt keine Maulfäule. 

Download "Lights in the Sky" 
www.nin.com
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