troum "aiws"

troum"aiws" umgibt eine aura des geheimnisvollen: es scheint sehr viele ebenen zu geben. das, was im höreindruck vorn steht, ist oft "nur" die haut, der überzug des darunterliegenden gewebes, das, aus vielfach verwundenen und ineinander verflochtenen mikromelodien, das eigentliche stück spinnt.

der monumentalen statik von stücken beispielsweise der "sigquan" oder der "tjukurrpa" serie, die diese stücke skulptural und schwer erscheinen lässt, ihrer einnehmenden körperhaftigkeit, wird mit der "aiws" ein wesentlich ätherischeres, teils fast durchscheinendes werk gegenüber gestellt. zart und fragil und dunkel und tiefgründig gleichzeitig. und troum im höreindruck in immer größerer nähe zu ihrem logo (die spiraligen melodien und fragmente, gewunden und sich selbst umkreisend) und in der wärme des ausdrucks sehr naturhaft wirkend. die besinnung auf analoge instrumente und eine (fast) ebensolche aufnahme rücken die "aiws" in die nähe der "to a child dancing in the wind", der platte, bei der troum mit martyn bates und seiner adaption der gedichte von yeats schon einmal eine entrückte, gleichzeitig aber irgendwie geerdet / ländliche platte geschaffen haben.
antiurbane musik also? soundtrack eines landlebens im geiste? wohl eher der ausdruck des unbewussten der protagonisten, ein seinszustand bzw. abteil des hirns, der im drone-bereich allgemein und bei troum (in der selbsteinschätzung) ja einen (besonders) wichtigen stellenwert einnimmt. in dieses unbewusste taucht dann auch das zweifach-digipack: bilder aus der blutbahn? geröntgte steine? mehrfachbelichtungen? auch hier ist die assoziationsfähigkeit des hörers angesprochen, die persönliche pforte zu finden.


schöne grüße

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