Smooth operator

Es ist eine bemerkenswerte Stimme, die Debby Smith kombiniert mit warmen, analogen Sounds ihrer Begleitband. Das klingt sehr lässig und ist irgendwo im großen Klangraum verortet zwischen R&B, Soul, Jazz und Pop.
Es ist ein neuer Sound der Hamburgerin, der in einer Schaffenspause entstand, die Debby sich selbst verordnet hat. Nach der Debüt-EP "Peace of mind" von 2019 hat die Frau ihren Sound weiterentwickelt unter Mithilfe des Produzenten Monti Sonnenberg. Der nun veröffentlichte, neue Song "Low key" wartet auf mit einem grundlegenden Schlagzeug, einem wuchtigen, aber unaufdringlichem Bass, einer feinen Gitarre und zarten Keyboardklängen. Diese exquisite Basis harmoniert perfekt mit Debbys Stimme.
"Low key" ist die erste Single des kommenden Debütalbums, dessen Veröffentlichung noch nicht terminiert ist. Bis dahin können wir uns auf weitere Vorab-Releases freuen und auf eine Live-Session mit Band, deren Veröffentlichung ebenfalls in den Startblöcken steht.

www.debbysmithmusic.com

Durch Feld und Flur

Waren beim letzten Album Martin und sein Klavier allein auf weiter Flur, erscheinen auf "Feld" viele Soundhelfer. Synthieklänge und synthetische Sounds, Geklapper und Gewummer unterstützen Martins Klavier, das dennoch beständig im Mittelpunkt steht.
Martin Kohlstedt veröffentlicht am heutigen Tag drei Jahre nach seinem runtergekühlten Album "Flur" das neue Werk "Feld". Es ist im Vergleich zum Vorgänger ein Par-force-Ritt durch das Genre, das in seinen Anfängen einmal Neoklassik hieß. Das Album ist ein Werk großer Sounds und großer Gefühle.
Und so wie der Oscar für die beste Filmmusik an "Im Westen nichts Neues" geht, genauso könnte Kohlstedt das auch. Auf "Feld" gibt es einige Tracks in cineastischem Großleinwandformat.
Das wird ein großer Spaß bei Kohlstedts anstehender Europatour. Was wird dann dominieren? Der Bombast-Kinosound oder die intimen Wohnzimmerkonzertklänge? Hingehen und rausfinden.

www.martinkohlstedt.com

 

Die Jungs chillen und trinken Limo

Ein prägnanter Bass, leiernde Gitarren und schön wavige Drums, zu denen sich 80er Synthies gesellen, machen "schädel" von Easy Easy zu einem echten Hinhörer. Der Song ist eine weitere Auskopplung aus der dritten EP der Band, die schon bald veröffentlicht werden soll.
"schädel" ist ein spontan eingespieltes Stück und steht damit für die generelle Konstruktion der kommenden EP. In wechselnden emotionalen Phasen entstanden, schnell eingefangen und nieder geschrieben, spiegeln die neuen Songs den Wunsch der Band wider, Gefühle echt und unverfälscht einzufangen und musikalisch umzusetzen.
Die fünf Kölner Jungs werden dafür belohnt und treten Ende April bei der c/o pop auf.
Da tut sich was...

www.easyeasymusic.de

 

Drei gewinnt

Selbstverständlich kennt ihr schon diese außergewöhnliche Band, die sich umständlich Wenn einer lügt dann wir nennt. Kein Wunder, denn wir haben die Combo bereits an dieser Stelle sehr lobend erwähnt. Und damit machen wir weiter. Anlass ist das neue Video zu aktuellen Single "Petra Plottwist".
Wenn einer lügt dann wir feiern mit dem Song weiterhin ihren Markenzeichen-Sound ab. Diesen kennzeichnen zum einen die historische Bandbesetzung Schlagzeug-Bass-Gitarre und zum anderen gnadenlose Gitarrenriffs in Kombi mit Autotune. Diese Korrektur-Software kennt man eigentlich nur von falschsingenden Rappern. Zusammen mit dem Indie Rock von Wenn einer lügt dann wir, ergibt das einen unschlagbar gewaltigen Sound mit hohem Wiedererkennungswert.
Wenn demnächst die EP "Betrug in den Charts" bei Ladies & Ladys Records erscheint, kann gefeiert werden!

www.instagram.com/wenneinerluegtdannwir

Euphonie mit Euphonium

Sie haben sich im Jazzkonservatorium in Basel kennengelernt. Das spricht dafür, dass Fabian Willmann, Luka Aron und Kristinn Kristinsson musikalisch wirklich was drauf haben. 2014 gründeten die Drei das Projekt Minua, um "eine bestimmte Klangwelt zu schaffen, wie ein Bett, in das man sich legen kann", sagt Fabian.
Das wird vermutlich auch mit dem dritten Album "Irradiance" gelingen. Diese Vermutung liegt nah, hört man sich die erste Vorabveröffentlichung "Inner workings" an. Ein sanfter Tune aus zwei Gitarren und dem Euphonium von Raphael Rossé, mit dem sich Minua beizeiten zusammen tut. Der Sound dieses seltenen Blechblasinstruments passt perfekt in den Rahmen von Minuas Musik, in der sich Ankläge finden von Klassik, Jazz, Ambient, Folk und Drone.
Das neue Album wurde im ehemaligen Schwimmbad von Reykjavik aufgenommen, das von Sigur Rós zum Tonstudio umgebaut wurde. "Irradiance" wird daher vielleicht phasenweise  diese besondere Art der nordischen Schwermut auszeichnen.
Es erscheint am 14. April auf dem Leiter Label von Nils Frahm.

www.minua.net

 

Fast beatless

Der Sound von Deep Dyed läuft Gefahr, im digitalen Gedröhne der Jetztzeit hinweg gepustet zu werden. Sehr fragil klingt Deep Dyed mit harmonischen Gitarren, zurückhaltendem Bass und geschmeidigen Drums. So wie bei der aktuellen Single "Memory starts to bloom". Den Titel kann man beim Wort nehmen, beschreibt er doch gut das vorherrschende Gefühl, welches sich beim Zuhören einstellt.
Die junge Hamburger Combo muss Vorbilder haben, die vielfach bereits das Zeitliche gesegnet haben. Daraus resultiert ein wohliger Klang in deutlichem Kontrast zum Wummern aus offenen Autofenstern. "Memory starts to bloom" ist auf dem Debütalbum der Band enthalten. Es erscheint am 26. Mai mit dem Titel "Unmade beds" bei La Pochette Surprise.

www.deepdyed.bandcamp.com