Berlin Boom Orchestra - Reggae Punks

berlinboomorchestra reggaepunksReggae von Hausbesetzern.

Das ist der erste Eindruck wenn dir Berliner Schnauze äußerst gescheite Texte ins Gesicht schreit und das mit karibischen Vibes kombiniert. Die neunköpfige Berliner Combo veröffentlicht das vierte Album, nennt es "Reggae Punks" und präsentiert darauf Offbeat, der sich knallhart auf seine Kernkompetenz konzentriert.

Gespickt mit unglaublichen Bläsern, welche die Trompeten von Jericho wie defekte Blöckflöten klingen lassen, mit torkelnden Orgeln und coolem Bass-Sound ist "Reggae Punks" ein Album ohne Fehlstelle. 16 total hörenswerte Stücke von links überholendem Reggae.

Ein bisschen hört sich das neue Album des Orchesters an wie deutscher Reggae aus den 80er. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass der damals richtig scheiße klang. Beim Berlin Boom Orchestra ist der Sound heutzutage mega fett. Dafür trugen in den Berliner Planet Earth Studios maßgeblich Alex "Aldubb" Hornbach und Mathieu Pé Sorge, die aufnahmen und co-produzierten, und Ganjaman, der das Ding einem endgültigen Masterin unterzog.

Dieser krasse Sound ist verziert mit dem Gesang des Frontmanns Filou, dessen Stimme man zunächst für besser geeignet hält, um "Mein kleiner grüner Kaktus" zu intonieren. Doch gibt das dem Berliner Reggae Orchester ein spezielles Markenzeichen. Und so moderiert Filou über 65 Minuten eine feiste Reggae Revue von Far East Sound bis Dancehall, von Studio One bis Dubdisco.

Das macht richtig Spaß und ein Track wie "Wer haut dem Volk aufs Maul" beweist, dass Aussage und Abfeiern keine unvereinbaren Gegenpole sein müssen. Das Berlin Boom Orchestra macht daraus Partymusik mit Haltung. "Respect & Props" dafür!

Erscheinung: 2019 (01.03.)
Label: Springstoff
www.berlinboomorchestra.de