Wer Rammstein und Glamrock mag, mag wahrscheinlich auch THE PLEASURES. Denn die schaffen es irgendwie, daraus eine explosive Mischung hinzukriegen. An diesem Abend tauchten sie als Support für BIG BOY für ein schön-schauriges, hübsch-hässliches Abenteuer im Underground in Köln unter oder auch auf - ganz wie man es sehen möchte, denn Kontroversen sind Konzept!
Trotz ein paar technischer Probleme schafften THE PLEASURES die Stimmung in der zunächst noch sich füllenden Lokalität anzuheizen. Dies geschah durch energetische, heute mal bunte Bühnenshow, bei der Frontfigur Dancette auch die anderen Musiker gerne mal mit ans Mikro holte, und mitreißende Rhythmen und Riffs. Gespielt wurden durch Myspace und Promo-CD bekannte Songs wie „Please don't let the music die" - ein sehr eingängiger, melodischer und brandneuer Song, „Skull hammer" mit etwas härterer, kompromissloser Gangart aber auch älteres Material wie „Honeymoon in Venice" von der selbstironisch genannten Scheibe Greatest Hits von 2006.
Lord und Neo Patra an den Gitarren sowie Sensai am Viersaiter gaben nach General Razz Takt alles und unterhielten gelegentlich auch die Zuschauer mit ihren Ansagen oder schon fast artistischen Einlagen, wenn z.B. Lord und Neo Patra als Startschuss zu dem großartigen Cover „Children of the revolution" die schwingenden Saiten kreuzend aneinander schlagen. Auch das zweite Cover „Ballroom Blitz" erfreute sich großer Beliebtheit und passte gut ins Programm.
Die Pleasures haben auch im Ausland, besonders in GB schon einige Erfolge gefeiert und können eine internationale Fanbase vorweisen. Was ihnen nur noch fehlt, ist ein Label - an der Zeit wäre es wohl!
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Nach nur kurzer Umbaupause ließ BIG BOY nicht lange auf sich warten. Wie auf der CD ertönte „La Légion" als Intro, und nach Happy - wie üblich in gestreift, „Lords Zwillingsbruder" und dem mit Bass bewaffneten A.K. marschierte der Frontmann resolut in einer seiner geliebten Uniformjacken auf die Bühne.
Gekonnt und eingespielt performte die Band außerdem „Gestasi Baby", das im Gespräch ist nächster Video-Song zu werden, „Get over it", „Fake it", „Sin-sational" und andere Kracher ihrer Debut-CD „Hail the Big Boy". Diese wurden aber abwechslungsreich mit unbekannterem Songmaterial gemischt. Eins dieser Lieder fiel besonders auf, entweder „Fuckin' jerk" oder „Ponygirl", ein Lied, dass richtig zackig und schwer rockte und damit eine noch etwas andere Richtung einschlägt als der bisher typische Big Boy Sound mit jeder Menge Leid und Ehre. Der zunächst letzte Song im Set „My own rules" passt ins Gesamtbild, denn darum geht es Big Boy unter anderem ja auch - mach dir die Welt, wie sie dir gefällt...
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Ein wahres Highlight war dann die Zugabe, zu der nach den Eingangs-Beats von „Hail the Big Boy" Dorian (heute mal fast ganz in weiß) von JESUS ON EXTASY als Überraschungsgast auf die Bühne kam und die ersten Zeilen sang. Auch die übrigen Pleasures stürmten noch einmal die Plattform in einem glamourösen Finale und so wurde es denn auf den ca. 10 m2 recht voll.
Nach der Show konnten sich die Fans freuen, den die Künstler ließen sich in gemütlicher Runde auf der Bühne nieder und posierten bei Bedarf geduldig für Schnappschüsse oder gaben Autogramme, wohin auch immer.
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Links:
In Kürze: Interview mit Lord, Sensai und General Razz von den PLEASURES
Interview mit BIG BOY und LORD (in einer kleinen aber bezeichnenden Nebenrolle)
vom Big Day Out, August 2007
http://www.myspace.com/hailthebigboy http://www.hailthebigboy.com
http://www.myspace.com/thepleasuresmusic http://www.thepleasures.de
-Lady Reason-