18/07 JAMIE CULLUM im Amphitheater, Gelsenkirchen

cullumJamie Cullum ist erfolgreicher Radiomoderator, noch erfolgreicherer Produzent. Aber prinzipiell: Richtig guter Musiker. Seit mehr als 20 Jahren macht Cullum Musik für die Massen und eigentlich auch nicht. 10 Millionen verkaufter Alben sprechen Bände, aber man hat es nicht mit Fahrstuhl-Supermarkt-Pop zu tun. Jamie Cullum gilt als gewiefter Jazzmusiker, der jedoch immer in andere musikalische Sphären vordringen kann.
In Gelsenkirchen gibt es eine der wenigen Möglichkeiten, seine energiegeladene Show in Deutschland zu erleben. Ein wahres Vergnügen an einem Freitag Abend!

amphitheater-gelsenkirchen.de
jamiecullum.com

Foto: Charles Agall

12/07 STEVE VON TILL in der Pauluskirche, Dortmund

tillSteve Von Till kündigt europäische Live Termine an für sein neues, siebtes Album „Alone in a world of wounds“. Im stilvollen Ambiente der Pauluskirche in Dortmund wird Steve das Publikum erfreuen mit seiner gothic-inspirierten Americana-Variante. Versehen mit trippigen drones und wuchtigen Celli wird das Fans von Nick Cave ansprechen genauso wie Freunde von N.
Die passende Musik am passenden Ort an diesem Abend in Dortmund. Und zum Einhören steht das neue Album ab 16. Mai bei Neurot Recordings bereit.

pauluskirche.net
stevevontill.bandcamp.com

Foto: Dante Torrieri

05/07 Kölner LiveLooping Festival im Loft, Köln

rM NellylMit Hilfe von digitalen LiveLooping-Geräten können Musiker und Musikerinnen ein paar Sekunden oder Minuten ihrer live gespielten Musik aufnehmen, diese sofort als Schleife (Loop) wiedergeben, dabei auch noch gleichzeitig weiter aufnehmen, so dass immer komplexere Schichten von Klängen entstehen. LiveLooping vervielfältigt auf diese Weise in Echtzeit einzelne Parts eines Songs und kreiert gleichzeitig Neues.
Am 05.07. ab 17.00 Uhr findet wieder einmal das Kölner LiveLooping Festival statt. Fünf Stunden Musik nonstop. Keine lästigen Pausen und viele interessante Künstler und Künstlerinnen wie besispielsweise Nelly Lavergne aus Frankreich (Foto rechts).

Das komplette Programm gibt's hier: reihe-m.de

loftkoeln.de

Foto: Nelly Lavergne

Wenn die Harfe leise flüstert

Bzhezhinska whispersAlina Bzhezhinska ist kein Name für eine weltumpannende Karriere in der Popmusik, weil in aller Regel nur Leute wissen, wie der Name ausgesprochen wird, die selbst Burzinski, Lubienetzki oder Gajewski heißen. Und möglicherweise sind es auch nur diese Menschen, die sich erinnern können, dass es in den 1980er einen Musiker gab, der aus der Schweiz kam und die Harfe in die Popwelt einführte. Andreas Vollenweider war sein Name und Alina ist nun mehr als eine würdige Nachfolgerin.
Der Sound, den Bzhezhinska im Zusammenspiel mit Tulshi produziert ist contemporary, bluesinspiriert, versehen mit coolen Beats und nur entfernt an Vollenweider erinnernd. Doch im Kern ebenso überraschend wie Vollenweiders Musik es damals war.
So wie man manches Mal Blues zu erkennen meint, fühlt man sich bei Alinas Spiel auch an die afrikanische Kora erinnert. Die Frau kann leise und opulent und allermeistens hört es sich fantastisch an.
Das neue Album von Alina Bzhezhinska heißt "Whispers of rain" und erscheint am 11. Juli bei Tru Thoughts. Derzeit sind nur live dates in England angekündigt, aber ich habe die Hoffnung, Allina in diesem Jahr bei irgendeinem Jazzfestival auch in Deutschland sehen zu können.

alinahipharp.bandcamp.com

Telefonieren mit Banane

Was ist nicht alles Indie. Jede und jeder schmückt sich mit diesem Prädikat. Doch wenn jemand wirklich Indie ist, dann scheint mir das Cate Le Bon zu sein. Und zwar ohne jeden Zusatz, ohne jedwede weitere Erläuterung.
Ein Beweis? Beispielsweise die neue Single "Heaven is no feeling", die einer moderne Variante der Zeitlosigkeit entspricht, wenngleich ein Hauch 80er mitschwingt. Le Bons reichhaltige, zutiefst textliche Arrangements bauen sich in Schichten auf, Instrumente werden durch Pedale gepresst, Perkussion und Stimmen durch Filter gejagt. Da ist eine Person am Werk, der Hörgewohnheiten und Trends zunächst mal Latte sind, die aber aber auf einer Suche nach intensivem, musikalischem Asudruck ist.
"Heaven is no feeling" gehört zu Cates kommendem Album "Michelangelo dying", das am 26. September bei Mexican Summer erscheint. Im November stellt Cate Le Bon ihr inzwischen siebtes Album in Hamburg, Berlin und Köln vor.

catelebon.bandcamp.com

Geigenzähler

Sudan Archives begann ihre Karriere mit einer ungewöhnlichen Mixtur aus Violinensounds, Afrobeats und R&B. Letzteres  wurde zum Schwerpunkt im Output der Amerikanerin. Und zwar in einer leichtbekleideten, handelsüblichen Variante. Mit Sudan Archives' letztem, hochgehandelten Album "Natural brown prom queen" zertrümmerte sie die Geige in gewisser Art und Weise.
Jetzt, drei Jahre später, steht die Frau erneut da mit einer cool gestylten Geige und eröffnet damit die neue Single "Dead". Der Violinensound löst sich aber schnell in aufgeregte, digitale Beats auf und rückt "Dead" in Richtung Electro.
Sudan Archives bleibt also spannend und lässt uns mit der Frage zurück: Wo geht die Reise hin?

sudanarchives.com