Spillsbury - 2

ImageVor zwei Jahren spielten Spillsbury mit ihrem Debüt "Raus" alles in Grund und Boden. Beschleunigung war angesagt, Pausen gab es nicht.  Das Album saß einfach wie eine Faust, war frisch, ohne überflüssigen Schnickschnack und voller Energie. Über dem Squenzergeratter und Brätzbass sang Sängerin Zoe mit genervter Stimme Texten im Parolenformat, die es wert waren auf Wände geschmiert zu werden. Spillsburys Elektropunk passte perfekt in das 80er Revival und wurde von der Presse entsprechend bejubelt.

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Aus dem elfengeprägten Über-Off: Sigur Ros im Palladium, Köln, 06.11.05

trolleEs war nicht leicht, den Gottesdienst zu erreichen. Wir waren zwar frühzeitig aufgebrochen, doch der erste Verkehrshinweis – Stau auf der A1, Umleitungsempfehlung über die A46 – brachte uns zunächst auf die falsche Spur. Als wir die Warnblinklichter aufleuchten sahen, erfuhren wir, warum: Totalsperrung auf der A46 wegen Unfall. Wir fassten uns an den Händen, machten uns Mut und sangen gemeinsam ein Hosianna auf die Aktualität der Verkehrsdurchsagen.
Immerhin hatten wir dadurch mehr Zeit, uns im Auto mit dem neuen Album „Takk“ auf das Konzert einzustimmen. Und waren uns einig: „Hoffentlich spielen sie mehr von den älteren Alben.“ Nicht, dass das neue Album von Sigur Ros schlecht wäre, aber es ist mit seinem leicht überproduzierten Pathos und dem deutlich zugänglicheren Songwriting eben doch ein gutes Stück mehr Major-Pop.

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Damian "Junior Gong" Marley - Welcome to Jamrock (2005 Universal Records)

 Der orthodoxe Rastamann schert Haupt- und Barthaar nicht. Wozu das führen kann, zeigt Damian „Junior Gong“ Marley. Nämlich zu Fusselbart und Meterdreads und heraus kommt irgend etwas zwischen Catweazle und Osama bin Laden: Bitteschön! Und ein Catweazle-bin-Laden-Gefühl ergreift den Hörer, wenn Damian Marley ihn in seinem Jamaica willkommen heißt.

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earth - "hex: or printing in the infernal method"

earth"land of some other order", "the dry lake"….."the dire and ever cycling wolves", diese fast wahllos herausgegriffenen songtitel beschreiben das allumfassende thema der neuen earth auch ganz ohne die dazugehörige musik: es ist die eigene vergangenheit, nicht die persönliche des kernteams dylan carlson + arienne davies sondern die gleich des ganzen landes, ein blick in die historie der usa, den so called "wilden westen".

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editors - "the back room"

editorsalso, der name, das ist ja man so: denen ist keiner eingefallen und da haben sie einfach die bezeichnung des prozesses als namen gewählt, der sie zu diesen songs und diesem debütalbum geführt hat: das gewissenhafte editieren der plattensammlungen erheblich älterer brüder...oder vielleicht eher ganz schön junger eltern.....wie auch immer.

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sleeparchive - "the elephant island e.p."/ "recycle e.p."/"research ep"/"infrared glow"

sleeparchivetechno aus deutschland ist in den meisten fällen ein gutes thema. so auch hier. oder besser: ganz besonders hier. sleeparchive bounct sich derzeit schon durch die vierte 12", staubtrocken aber trotzdem warm und mitreißend; wer vergleiche nicht scheut oder gar sucht, wird meinen (?) elemente von klassikern wie einzelne basic channel und chain reaction im hintergrund zu hören, aber auch plastikman und ganz besonders die finnische trademark-techno-variante namens ø . dessen ultradirekte, aber nie erdrückende art, die mit wenig bis keinem flächensound auskommt und ausschließlich auf sounds mit dem hörgefühl der analogkiste setzt, ist als referenz für die bisherige arbeit von sleeparchive vielleicht am besten geeignet.

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