Marnele macht es anders. Sie hat sich dazu entschieden, sich nicht entscheiden zu müssen zwischen Punchlines und Poesie, Reflexion und Kampfgeist, Schwermut und Selbstermächtigung, unmissverständlichen Ansagen und metaphorisch-verschlüsselten Botschaften. Marneles Texte verknüpfen das große Ganze mit dem vermeintlich Kleinen. Die Bochumerin macht ihr Ding. Mit zeitgemäßem Sound, der wenig Wünsche offen lässt.
Am 14. Februar ist Heimspiel am Samstag Abend in der Trompete.
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Foto: Daniel Nguyen
Mit ihrem neuen, achten Studioalbum "Feuer & Papier" hissen die Berliner Polit-Punks von ZSK eine Flagge der Hoffnung, einen Soundtrack für Lichtblickmomente, die Braun verdrängen will. Ob mit der The Clash-Reminiszenz "Nicht allein", der Freundschafts-Hymne "3 Uhr nachts", dem Pop-Punk-Banger „So viel Gutes“ oder dem Titeltrack: Die neuen Songs verbreiten Zuversicht, Durchhaltevermögen, einen Glauben daran, dass es besser wird.
Martin Kohlstedt spielt vorher in Stockholm, Oslo und Riga. Und kommt dann nach Bochum im November. Allein das ist Grund genug, dieses Konzert nicht zu verpassen. Kohlstedt wird im Herzen des Ruhrgebiets auch sein Live-Album präsentieren, von dem er meinte, es würde nie erscheinen.
Auf Cate Le Bons neuem Album "Michelangelo dying" ist ebenso viel ungesagt wie ausdrücklich gesagt: Le Bons reichhaltige, zutiefst textliche Arrangements bauen sich in Schichten auf, wenn ihr die Worte fehlen und sie sie auch nicht finden will. Musikalisch gibt es eine Fortsetzung und Erweiterung eines Sounds, der auf ihren letzten beiden Platten, "Reward" (2019) und "Pompeii" (2022), Gestalt angenommen hat, weil Le Bon zunehmend die Kontrolle über das Spielen und Produzieren übernommen hat. Wenn Gitarren und Saxophone durch Pedale gepresst und Perkussion und Stimmen durch Filter gejagt werden, entsteht ein schillernder, grüner und seidiger Sound, in dem die künstlerischen Eigenheiten von David Bowie, Nico, John McGeoch und Laurie Anderson aufblitzen und unter der Wasserlinie verschwinden.
Also, eins vorweg: Das neue Album von Anna Wydra ist ihr verdammt gut gelungen! Ein Album alternativer Popmusik, das lebt von Akustik-Gitarren, Effekt-Gitarren, schrägen Synthies und coolen Beats. "Lonely motherfucker" streift dabei Folk und Stadion-Pop, bedroom und banger. Und im Mittelpunkt steht die Situation, in der sich Menschen in Annas Alter in dieser Zeit befinden.