Hanin Elias - Future Noir (2004 Fatal Recordings)

ImageDas zweite Soloalbum "Future Noir" von Hanin Elias nach ihrem Ausstieg bei der Techno-Punk Band Atari Teenage Riots. Was sich auf der Debüt-Platte "No Games no Fun" schon andeutete wird hier noch konsequenter umgesetzt: Das einstige Riotgirl zeigt ihre Liebe für Melodien. Die Zeiten der bolzenden Härte und des wilden Geschreis sind (meist) vorbei. Schon auf dem Cover präsentiert sich Hanin Elias als die verführerische Femme Fatale - wunderschön, anziehend, aber unnahbar und gefährlich.

Und so handeln die Songs von Lust, Verführung, Verderben und Wut. Die Zukunft wird in düsteren Farben gezeichnet, aber andere passen ja auch zurzeit nicht. Der Soundtrack dazu ist eine Mischung aus Elektro, Wave, Punk und Noise. Elektroklänge sorgen für eine wavige Tristesse im Stile der 80er und Elias erotisch-verführerischer Gesang erzeugt eine bittersüße Melancholie. Beispiele sind "Untouchable", "After All" und "Future Noir". Ganz groß! Im Laufe des Albums setzt sich die Wut langsam wieder durch, so dass eine Mischung aus punkiger Aggression und Resignation entsteht ("The Rats"). Aber Hanin Elias melodieverliebter und emotionaler Gesang versöhnen zum Abschluss des Albums wieder. Haben am Debüt noch verschiedensten Gäste mitgewirkt (u.a. C.H.I.F.F.R.E., Merzbow (!), Alex Hacke), so entstand dieses Album zusammen mit TweakerRay. Ausnahme: Auf dem letzen Track "In my Room" hat Thurston Moore (Sonic Youth) ein wenig Gitarrengeplinker beigesteuert und auf dem Data-Track ist noch das Titelstück vom letzen Album mit J. Mascis (Dinosaur Jr.) zu sehen. Große Namen, die hier nur eine Nebenrolle spielen. Würde mich nicht wundern, wenn Hanin Elias im Ausland die Nachfolge von X Mal Deutschland antritt. Aufregende Musik.

www.fatal-recordings.com
www.tweakerray.de

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