Betagarri - Hamaika gara (2006 oihuka)

Euskarra, die baskische Sprache, oder Katalanisch und auch Spanisch sind nicht gerade die gebräuchlichsten Zungen der Popwelt. Von daher kann uns Betagarri viel erzählen, in diesen Sprachen, die sie für ihre Songs bevorzugen. Aber beim Hören des neuen Albums könnte man meinen, Betagarri heißt selbstgefärbte Bäckerhose, Scheißhaarschnitt oder Riesenbrille.

Denn die Musik klingt hölle nach achtziger Jahren. Dieses Jahrzehnt, das uns immer noch irgendwie peinlich ist, so dass der Ansatz des Revivals gottlob bereits in selbigem steckenblieb.

Zur groben Orientierung reicht zunächst das Plattenfach Ska. Ska madnesscher Prägung, mit Bläsern, die ordentlich ins Horn stoßen und einem Rhythmusgitarristen, der sich die Fingerkuppen schrundig schrabbelt. Aber das andere Gesicht der Basken sind breite Gitarren, die sicher auch von Hardrock Bands in Osterode am Harz vor der Grenzöffnung bis zum Erbrechen geübt wurden. Dazu ein Bass, der sich manches Mal wie beim Punk aus der Box rausspielt.

Es ist Pop-Ska mit deutlichen Rockelementen (No hi som tots), mit Reggaeelementen (Hegan egin dezakat), und sogar mit Funk (Ezfunkytasuna). Musik in Erinnerung an die weiße Tennissocke, die sich kaum besser beschreiben lässt, aber immer nach vorne geht. Mal entspannt latinisch, mal aggressiv rockig.

Und die Inhalte sollen ebenfalls nicht ohne sein. Da müssen wir uns allerdings bis zur nächsten Veröffentlichung gedulden. Bis dahin haben wir Euskarra gelernt und wissen dann auch, was die offensichtlich fußballgegeisterten Jungs aus Vitoria Gasteiz in Gottes Namen mit dem FC St. Pauli zu schaffen haben.

www.betagarri.com

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