Electronicat - Voodoo Man (Disko B/Indigo)

PsychoHinter Electronicat verbirgt sich der mittlerweile in Berlin lebende Franzose Fred Bigot, der schon mit seinem ersten bei Disko B erschienenen Album "21St Century Toy" einen wilden Ritt zwischen Psychobilly, Elektropunk und Rock’n’Roll hingelegt hat. Geschmackssache? Auch an seinem zweiten Album „Voodoo Man“ scheiden sich wohl die Geister.

Für die einen ist es ein geistesmächtiger Trip durch die Untiefen der spirituellen Klangbeschwörung, für die anderen der verzweifelte Versuch, aus schlechten Kompositionsqualitäten etwas Besonderes zu machen. Die Wahrheit liegt – nee – nicht dazwischen.

Entweder man mag diesen teils brachialen, teils bluesigen, teils trashigen, teils elektronisch „vernoiseten“ Psychopunk oder man mag ihn nicht. Da blasen einem die verzerrten Akkorde nur so um die Ohren, bevor plötzlich ein gefälliger, fast countryhafter Lauf das Ohr verwöhnt. Dann wieder punked es einem in die Fresse und man mag am liebsten ausschalten. Bei „Mummy Cat“ gibt es eine nette Reminiszenz an das Smoke-on-the-water-Riff. Dann mischen sich Jungletunes und Ghettoriffs mit gefälligen Popmelodien. Ein Rennauto beschleunigt und rast dir ins Hirn, Stimmen verschwinden irgendwo im Off oder werden bis zur Unkenntlichkeit zerfiltert. Manchmal nervt das. Aber meist versprüht das Ganze den Charme einer digital gebannten Aktionskunst und Performance. Und das macht es irgendwie sympathisch. Gut für eine Party, vier Uhr morgens, wenn alle schon stoned, alkoholisiert und bewegungseingeschränkt nach dem Sinn des Daseins forschen. Electronicat auflegen und dann alles Zerbrechliche beiseite räumen.

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