soon „vol. 1“

Soon Vol 1 klein2 gitarren, bass, schlagzeug-quartett mit der gefahr, durch alle raster zu fallen...

denn: soon sind gar nicht so einfach zu beschreiben. oberflächlich betrachtet ist da erstmal der straighte hardrock-anteil, in sound, geschwindigkeit und rhythmik. was aber gleich für eigene punkte sorgt ist der sehr oft zweistimmige gesang, der ganz anderen genres zu entstammen scheint (oder das zumindest könnte) und im deutlichen kontrast zu der klassischen rockband-besetzung steht. heisst: fast immer chorartig, in der haltung getragen-elegisch, auch bei den abgehpassagen.
und da sind dann noch die stücke, die die eckpunkte besetzen. eckpunkte, bei denen fast nicht mehr klar ist, ob diese „ecken“ (zumindest für manche der hörer) nicht schon außerhalb des claims liegen, den soon sich (nur in der erwartungshaltung der hörer nach den ersten stücken?) abgesteckt zu scheinen haben: da ist „gold soul“ an der #4 mit einem soundmässig und kompositorisch aus den anderen stücken herausstehenden riff; irgendwo zwischen sludge und protoprog; plus dem schon beschriebenen typischen gesang. da ist die #6, „mauveine“, akustikgitarren, gastcello und der verzicht auf drums (und plötzlich wirkt der vorher im vergleich zu der musik irgendwie woanders verortete gesang viel weniger so...) und der abschluss: „rise“, sich wie eine coda aus „datura stramonium“ entwickelnd und, wenn man unbedingt vergleichen will (oder: weil es bei diesem beispiel so schön einfach geht) wie sunn o))) plus harmoniegesang.
und trotzdem passt irgenwie alles zusammen. auch wenn einzelne vielleicht die eckpunkte am herausragendsten finden mögen...

schöne grüße

N

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