Dena - Flash

dena flashHandgeschraubt, gelötet und lackiert. Heimwerker R'n'B aus Berlin.

„Flash" ist Denas erstes Album und es scheint, dass alles selbstgemacht ist. Mit dem MPC für die Beats und dem Keyboard für die Hooks bastelt Dena ihre Tracks zusammen und all das, was auf „Flash" gelandet ist, wirkt eigentlich wie die Demoversion. Offensichtlich hat die Berlinerin sehr zurückhaltende Produzenten gefunden, die ihr das durchgehen lassen. Und das ist gut so. Es ist ein Minimalismus, der fast schon an das 30 Jahre alte Werk von Trio erinnert. Das Abgespeckte, die nackten Tracks zeigen: Dena hat ein Händchen für's Songwriting. Sie hat immer eine sehr gängige Hookline parat, so dass man spätestens, allerspätestens beim zweiten Hören mitträllert ...."Haters gonna hate, lovers gonna love, one thing is for sure..."

Musikalisch schwelgt „Flash" ganz schwer in den Neunzigern. Denas Vorliebe für diese Zeit schlägt sich sogar in ihrer URL nieder (s. u.) Das Album klingt meist wie HipHop und R'n'B dieses Jahrzehnts, hat aber Spannbreite. Das reicht wie bei „Games" von ein wenig Ragga bis zu  „Total ignore", welches phasenweise nach vergangenem Radio-HipHop à la Salt'n'Pepa klingt, zurück nach Jamaica mit Anleihen beim Bogle ("Thin rope"), der damals echt hip auf der Insel war. Die Tracks machen richtig Spaß, allen voran Denas Netz-Smash „Cash, diamond rings, swimming pools", der auf dem Debütalbum der gebürtigen Bulgarin selbstverständlich nicht fehlt. Mit „Bad Timing" und „Front row girl" sind zudem eher ruhige Momente zwischen den Partytracks platziert, so dass aus „Flash" ein gelungenes Ganzes wird.

Frauen als ungehobelt zu bezeichnen, schickt sich zwar nicht: Bei Dena ist es jedoch ein Kompliment. Denas Musik ist im echten Wortsinn ungehobelt, roh, kellergefertigt. Auf das Wesentliche beschränkt, damit die eigentlichen Stärken der Songs aber mal richtig funkeln. Was sonst ist underground, wenn nicht Dena. Ohne Frage: "Flash" flasht. Aus der Frau wird noch was, wenn sie sich nicht in die Hände derer begibt, die aus solchen Talenten was „machen".

Erscheinung: 2014 (07.03.)
Label: Normal Sorround
www.denafromtheblock.com