birds of passage „winter lady“

birds_of_passage_winter_ladyalicia merz aka birds of passage lebt in einem sounduniversum, das wiedererkennbarkeit und verführung aufs intensivste bündelt.


vergleichbar zu ihrem debüt „without the world“ kollidieren auf der zweiten eine art singer-songwriter haltung, die sich vornehmlich in dem fragilen gesang mit seinen fast „folkigen“ melodien niederschlägt und eine musik, die auf oft extrem verwehten oder ganz in den hintergrund gehallten drones basiert; melodien, angedeutet durch ein feines glockenspiel oder pianotöne aus dem nirgendwo. die es in „highwaymen in midnight masks“ schaffen, langsam nach vorn zu kriechen und mit dem sich gleichzeitig verdichten gesang eine hookline zu formen, der sich zu entziehen eigentlich unmöglich ist. und die dabei trotzdem so subtil bleibt, als würde sie nur in der erinnerung existieren.
und ein ganz durch den gesang dominiertes stück wie „disaster of dreams“ strahlt dann eine einsamkeit und verlorenheit aus, die dem titel „winter lady“ irgendwie zu passen scheint: an einem einsamen ort inmitten der kalten, weissen ebene, ganz mit sich und den wie eine proklamation für sich selbst vorgetragenen gedanken, wünschen, geschichten; was auch immer. und so, übrigens, auch im weiteren.

noch introvertierter als das debüt, interessanterweise ohne autistisch zu klingen; eher in der form, die teilnahme von außen zulässt und trotz der ihr eigenen fragilität eine form von stärke ausstrahlt.
auch das coverartwork erzählt die geschichte weiter, die entgenen des oben gesagten, traut man den bildern, aber keinen guten ausgang hat(te). zumindest nicht für die „winter lady“. aber zum glück ist alicia merz ja nicht diese (hoffentlich), sondern erzählt nur von ihr. perfekt.

schöne grüße

N

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