ja/nein/aber; ...und nicht was ihr denkt.
zunächst einmal hat vincent de roguin hier auf “en form for blå" schlicht nicht (mehr?) mitgespielt (weil er die band verlassen hat?), folgerichtig nun auch jemand anderes (es stehen keine credits auf dem cover; ich meine jedoch über stephen o' malley als den hier zuständig gewesenen grafiker gelesen zu haben; irgendwo) für das artwork verantwortlich. bei all dieser visuellen veränderung jedoch keinerlei bruch in der musikalischen identität: zeigen die bisherigen alben „deep in the ocean sunk the lamp of light", „betimes black cloudmasses" und „faking gold and murder" eine entwicklung von einer düsteren drone-affinen klaustrophobie hin zu einer musikalisch offeneren haltung expressiver experimentalität, so passt "en form for blå“ absolut in diese reihe, wirkt im erinnerungsvergleich zu seinem (vor allem perkussiv) expressiveren vorgänger jedoch intimer und ruhiger, ohne das potenzial der überraschung auch nur im geringsten einzuschränken: aethenor verzichten fast völlig auf jede form von wiederholungen, deuten vieles "nur" an, skizzieren und nutzen den (auch hier wieder) extrem dreidimensionalen klangraum fast wie ein eigenes instrument. ein instrument, dass gleichzeitig hintergründige fassungen und explosive momente hervorbringen kann... extrem nah an vertretern der improvisationsmusik wie z.b. supersilent; die kompositorische („all music automatically composed during blå residency") wie spielerische haltung betreffend.
detailanmerkung: ein paar in diesem kontext neue keyboardsounds; zwischendurch. und: extrem guter flow; blindes verständnis der akteure = mitreissende performance.
schöne grüsse
N