Wie kreiert man ein fantastisches Rockalbum? Man nehme Einflüsse aus allen vorherigen Jahrhunderten, einen Chor, Streicher und zusätzliche Percussions. Anschließend würzt man das ganze mit Emotionen und der Anklage aktueller weltpolitischer und musikalischer Missstände. Heraus kommt „Worlds Apart“...
…ein wahres Meisterwerk. In Zeiten, in denen schlechte, oberflächliche Pseudo-Rockbands die Welt bevölkern kommt die Medizin von Trail of Dead. Jenseits aller Konventionen stürmen und drängen Trail of Dead nach vorne, treiben an, wechseln zwischen explosiven Instrumentalpassagen und eingängigen, ruhigeren Vocal-Teilen. Opulenter, bombastischer Klang und große Arrangements fast klassischer Ausmaße gepaart mit Rock’n’Roll, den man nie missen will.
Immer mit dabei: Die große Anklage. Der Wehmut und Schmerz über unwichtige Details und die Menschheit als Ganzes. Besonders intensiv dabei ist der Titeltrack.
„Look at these cunts on MTV/ With their cars, and cribs, and rings and shit/ Is That what being a celecrity means?/Look, boys and girls, here´s BBC/See corpses rapes and amputees/What do you think now of the American dream?”
Und dies ist nicht das einzige Statement in dieser Richtung. Trail of Dead versuchen Bewusstsein zu schaffen.
Musikalisch wird ein weites Spektrum abgearbeitet…der Dampfhammer „Caterwaul“ erinnert mit seiner vernichtenden Wucht an frühere Noise-Rock-Epen der Band. „A Classic Art Showcase“ bietet nicht weniger als orchestrale Instrumentals jenseits aller im Rock gewohnten Dinge. „Let it Dive“ ist schon ein echter Pop-song im positivsten Sinne. Ein Walzer-Zwischenspiel liefert „To Russia My Homeland“…und zum Abschluss krönt „The Lost City of Refuge“ mit elektro-poppigem Anfang diesen Ausflug durch die Dimensionen großer Musik.
„Random lost souls have asked me/ what´s the future of rock’n’roll?/ I say, I don´t know, does it matter?” fragt Conrad Keely in “Worlds Apart”. Die Antwort ist einfach: Die Zukunft heißt Trail of Dead. Und dieses Album ist nicht weniger als eines der herausragendsten der letzten Jahre.