Fictionplane - Left side of the brain (2007 Bieler Bros. Records)

Eiertanz um StingBass, Gitarre und Schlagzeug. Drei Mann. Der am Bass singt und heißt Sumner. Trotzdem handelt es sich nicht um The Police. Sondern um Fictionplane. Doch, doch.

Denn Sänger und Bassist ist Joe, der Spross von Lehrer Sting. Deutlich zu hören, wenn der kleine Joe den Mund aufmacht. Das war es aber auch schon mit den schnell herbei geredeten Parallelen der musikalischen Pfade zwischen Vater und Sohn. Denn im akustischen Mittelpunkt von Fictionplanes zweitem Album Left side of the brain steht klar und deutlich Gitarrist Seton Daunt. Der britisch-amerikanische Dreier präsentiert gitarrenlastige Sounds, die mehr mit Grunge der Neunziger als mit Papas Achtziger-Geschremmel zu tun haben. Zur Bestätigung nennt man deshalb flugs die Pixies, Radiohead und Nirvana als Vorbilder. Hört man manchmal U2?

Left side of the brain klingt wie die rechte Seite des Gehirns. Will sagen, es kommt einem oft irgendwie bekannt vor. Fictionplane bereichern die Welt mit ihrem Album nicht um Neuigkeiten. Sie liefern jedoch eine unterhaltsame Dreiviertelstunde. Left side of the brain ist verkaufstauglich. Jetzt werden wir aber nicht die altbekannte Diskussion lostreten, ob Kompatibiltät und Konsens ein Plus oder Minus für musikalische Qualität bedeuten.

Gebt Fictionplane deshalb eine Chance. Es lohnt sich. Auch wenn der Versuch, Joe Sumners Herkunft unter den Tisch zu kehren, nur halbherzig erscheint. Denn warum unterstützen Fictionplane gerade The Police auf ihrer unsäglichen Revival-Tour und weshalb wird mit Two sisters das Stück als Single ausgekoppelt, das sich nun wirklich nach Police anhört?


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