Die finnische Band Lovex bietet bei “Divine Insanity“ einen ordentlich rockig-metalligen Einstieg, der den Hörer sofort mitreißt. Aber durch Rhythmuswechsel und interessante Leadguitar-Effekte wird dieses Brett aufgebrochen. Wenn die melodische, klare Gesangslinie einsetzt wird es weiter abwechslungsreich. Auch teils verhaltener eingearbeitete Keyboard- und Klassiksounds schaffen Atmosphäre und Kontrast. Vom Image her ähneln sie vielleicht dem ersten Eindruck nach anderen finnischen Acts, machen aber sicherlich ihr eigenes Ding.
Um mal ein wenig ins Detail zu gehen, könnte man sagen, dass Sänger Theon es schafft qualitativ sehr guten, bisweilen sogar hymnenhaften Gesang zu bieten, z.B. bei “Guardian Angel“. Im Gegensatz dazu hat “Oh how the mighty fall“ zunächst einen sehr gefühlvollen, ruhigen Start, dann aber wieder einen Einschnitt mit Rock pur. Erst “Remorse“ ist dann eine wunderschöne Ballade über Enttäuschung mit Schmacht und allem was dazu gehört.
Der nächste Song hat durchaus poppige Anleihen, aber auch viel Gitarren in sich. Mit “Yours“ bringen Lovex eine weitere Ballade mit melancholisch-dramatischem Charakter und verhaltenem weiblichen Backgroundgesang. Aus dieser Stimmung wird der Hörer mit dem krass einsetzenden letzten Song gerissen und ein wenig unsanft-provokant wieder in die Rockwirklichkeit zurück geholt. Hier zeigt sich auch wieder die Idee des widersprüchlichen Titels “Divine Insanity“.
Dazu sind die Mannen von Lovex schillernde Gestalten: ein bisschen düster (scheint ja bei den Finnen beliebt zu sein) und auch ein bisschen flippig, insgesamt hauptsächlich schwarz-rot und – ansatzweise glammäßig – durchgestylt, aber durchaus authentisch. Dazu passend haben sie alle Künstlernamen, wie Vivian Sin’Amor oder Sammy Black. Ganz so düster wie z.B. HIM oder 69 Eyes scheinen sie aber nicht zu sein, haben aber auch diesen leicht verruchten Charme. Ich muss nach mehrmaligen Hören gestehen:
I love ’em (nix X) !
www.myspace.com/lovexmusicfinland
-Lady Reason-