Großer Hype um Bloodhype

Fast hätten wir sie verpasst bei unruhr: Die Friedrichshainer Sensation, derzeit in vieler Munde. Es gibt ein deutliches Gewisper um das Berliner Quartett Bloodhype. Im letzten Jahr veröffentlichten sie die Debüt-EP "Wolves". Seitdem beklagen sie keineswegs ein Aufmerksamkeitsdefizit ihrer Umwelt. Krachender Indie-Rock, der tief tief verwurzelt ist in den 80ern und 90ern.
Auch die aktuelle Single "Hate candidate" wartet auf mit mit ballernden Gitarren und kreischenden Synthies. In Bloodhypes Songs hört man immer so etwas wie wilde Jugend. Und das, obwohl die Jugend der Bandmitglieder bereits eine Weile zurück liegt. Diese lag nämlich...natürlich...in den 80ern und 90ern.
Wessen Jugend ebenfalls in diesen Dekaden lag und wer zu dieser Zeit sein Herz verlor an Bands wie New Order oder Talk Talk, der kommt um Bloodhype nicht herum. Also aufgewacht, Best-Ager!

www.bloodhype.com

 

Die Science Fiction Band mit dem Sound von übermorgen

Lucia Cadotsch ist jemand, den man am besten Mastermind nennt. Die Schweizerin hat schon diverse Bands und Projekte initiiert und begleitet. Alles im weiten Feld des Jazz, wie z. B. Speak Low oder Schneeweiss + Rosenrot. Nun kommt die umtriebige Frau mit einem neuen musikalischen Gedanken um die Ecke. Gemeinsam mit dem Münchner Saxofonisten Wanja Slavin wurde LIUN & The Science Fiction Band erdacht, irgendwann einmal in einem Brandenburger Wald.
Wanja übernimmt alle Instrumente und Lucia leiht dem Projekt ihre Stimme. Dabei kommt eine düstere Jazz-Pop-Fusion heraus, in Teilen vertrackt, manchmal konzertant, ab und zu verspielt, mit einer kaum zuzuordnenden Mischung aus analog und digital. Oder wie die Berliner Vorzeigepopper von Die Höchste Eisenbahn meinen: "Synthiepop für die Menschen von übermorgen."
"Sorry boy" ist ein Stück aus dem Debütalbum "Time rewind", dass am 22. November bei Enja/Yellowbird Records erscheinen wird. Muss man auf dem Zettel haben.

www.luciacadotsch.com

Lieb, nett und easy

Also früher, wenn man das mal sagen darf, früher haben Rockbands Hotelzimmer zerlegt. Heutzutage dreht man dort lustige Videos. Auch Alice Merton nutzt diese Location zu einer medienwirksamen Inzenierung ihrer Person. Für den neuen Track "Easy" ist Alice kurzerhand in die freistehende Badewanne umgezogen, um den eingängigen Popsong zu performen.
"Easy" ist einer von vier neuen Songs, die auf der Neuauflage ihres Debütalbums erschienen sind. Das neue alte Album heißt deswegen "Mint +4" und ist ab sofort für euch verfügbar. Möglicherweise auch als Vinyl, wenn man den Titel richtig deutet.

Alice bezieht übrigens im Frühjahr 2020 wieder ein oder mehrere Hotelzimmer und tourt durch Deutschland. Infos dazu hier: www.alicemerton.com

Your favourite sound?

Den Gefallen könnt ihr den Kanadiern von Halfmoon Run doch tun und deren Musik unter euren Favoriten speichern, wenn die Jungs schon nicht bei ihrer Lieblingsfrau ankommen. "Favourite boy" ist bereits die dritte Single aus dem Album, das am 01. November bei bei Glassnote Records erscheinen wird. "A blemish in the great light" ist das dritte Album von Halfmoon Run. Der Sound pendelt weiterhin zwischen Indie-Rock, Folk, Americana und Singer- / Songwritertum. Auch "A blemish in the great light" glänzt wieder mit vielschichtig instrumentierten Arrangements, ineinander verschachtelten Klangmustern und Melodien. Auf dem Album ist sogar Platz für Violinen, Flügel und ein siebeneinhalb Minuten Track.
Das hört sich nach großer amerikanischer Weite und Freiheit an und steht in krassem Gegensatz zu dem beschränkten Präsidenten, der an der kanadischen Südgrenze dilettiert. Ganz anders Halfmoon Run: Ein Dollar jedes verkauften Albums geht an das Project Peanut Butter (PPB) für die Behandlung schwerer akuter Unterernährung durch lokal produzierte Lebensmittel. Pop darf auch politisch sein...

Half Moon Run könnt ihr Mitte November in vier deutschen Städten live erleben, sofern es die Band in eure Favoriten geschafft hat.

www.halfmoonrun.com

June meets George

Die junge Künstlerin June Cocó weist den gereiften George Clooney als Referenz aus. Dieser beglückwünschte June einst, nachdem er einem Konzert in einer Lepiziger Hotelbar beiwohnte. Diese Art Empfehlungsschreiben benötigt die Frau gar nicht. Sie beweist das mit ihrem zweiten Album "Fantasies & fine lines", das am 29. November bei Chateau La La erscheinen wird.
Ein tatsächlich fein gezeichnetes Album, in dessen Mittelpunkt das Klavier steht. „Das klingt groß, aber ich würde wirklich sagen, dass das Klavier die Liebe meines Lebens ist." Dieses Zitat June Cocós verdeutlicht die zentrale Stellung dieses Instruments in ihrer Musik. June hat richtig Klavier spielen gelernt, um einmal "Für Elise" spielen zu können. Glücklicherweise ist sie dabei nicht hängengeblieben.
"Fantasies & fine lines" ist ein geradezu zartes Album voller verträumter Songs und gefühlvollem Klavierspiel. Die aktuelle Single-Auskopplung "Ready for love" mit so etwas wie Pop-Appeal wirkt da fast schon laut. Wer nach atmosphärischen Abenden lechzt, sollte daher nicht verpassen, June Cocó im Winter und kommenden Frühjahr irgendwo in Deutschland zu sehen. Gelegenheiten wird es ausreichend geben.

www.junecoco.de

Goldroger jammert auf hohem Niveau

"Lavalampe Lazer" ist die zweite Single aus dem neuen Album des Kölner Rappers Goldroger. Er kündigt sein nunmehr zweites Album "Diskman Antishock" für den 29. November an und die beiden veröffentlichten Songs lassen darauf schließen, dass Goldroger seinem Style treu bleibt in diesen Tagen, in denen die übrige Rapszene in den Wolken des Trap vernebelnd verschwindet.
Das mag auch an Dienst&Schulter liegen, die auch das neue Goldroger Album produzierten und dem Jungen auf der Bühne mit Beats und Gitarre ebenfalls den Rücken stärken. In "Lavalampe Lazer" erinnert sich Goldie an seine Jugend zwischen Halfpipes und Moshpits, die nun wirklich nicht so lange her ist. Was will der Mann in 30 Jahren machen?

www.instagram.com/ichbingoldie