Die molekular-elektronische Sophie

sophiehunger molecules kleinJetzt ist auch Sophie Hunger in Berlin. Und dort hat die Schweizerin ihr Faible für elektronische Musik entdeckt. Jetzt trifft man Sophie am Sonntag Abend im Berghain und in ihrem homestudio stapeln sich modulare Synthies. Mit diesen hat sie die Tracks für ihr neues Album gebastelt und mit Dan Carey in London aufgenommen. Und deshalb klingt "Molecules" deutlich elektronisch. Sophie Hunger selbst nennt es "minimalistischen elektronischen Folk". Erste Kostprobe ist die Single "She makes President", die kurz vor der letzten US-Präsidentschaftswahl geschrieben wurde, nachdem Hunger in einer Radiosendung hörte, dass die Entscheidung über den Wahlausgang auf den Schultern der Frauen läge. Weil die Frauen in den USA zahlenmäßig überlegen und in Sachen Wahlbeteiligung einfach aktiver seien. Dann gewann Trump die Wahl. Dumm gelaufen. Darum geht's in diesem Song.

"Molecules" von Sophie Hunger wird am 31. August erscheinen. Ausreichend Zeit, sich darauf vorzubereiten.

www.sophiehunger.com

 

Ebenholz im Schnee - Ebony Bones

Ein Hauch des Genialen umgibt Ebony Bones. Seit die Sängerin, Sonwriterin und Produzentin aus London 2008 die Bühne betrat, geht ein großes Raunen durch die Fachwelt. Dass dieses Raunen bisher noch nicht in großen Ruhm umschlug, liegt natürlich auch der komplexen Musik Ebony Bones'. Auch das dritte Album "Nephilim" vereint experimentellen Jazz mit Afrofuturismus und Punk und wird am 20. Juli erscheinen. "Nephilim" umfasst klanglich einen wilden Mix aus Orchester-Elementen vom Beijing Philharmonic Orchestra und satten Beats.
Besonders gespannt sein darf man auf die Coverversion von "Police & thieves". Das Original von 1976 atmet unverkennbar den Geist aus dem Black Ark Studio des Soundmagiers Lee "Scratch" Perry und verträgt deshalb nur eine geniale Aufarbeitung. Da scheint Ebony Bones also die richtige zu sein.
Heute feiert das Video zum Titeltrack des kommenden Albums Premiere, bei dem die 35-jährige auch Regie führte. Da könnt ihr gleich einmal selbst schauen, was es mit der Genialität auf sich hat.

Prada Meinhoff entführt den Kommissar

Prada Meinhoff haben ein großartiges Debütalbum vorgelegt. Die Lobeshymen von Hörern und Fachpresse findet ihr wahlweise unter den Stichworten Elektropunk, Elektropop, brandneue deutsche Welle, Protestpop, Kratzbürstensound oder Deutschpunk und Chanson. Die beiden Berliner Christin Nichols und René Riewer schwimmen derzeit obenauf wie das Fett in der Suppe. In dieser Euphorie haben sie sich nun den Tatort Kommissar Boris Aljinovic gegriffen und in ihr neuestes Video "Cocktail" entführt. Und das geht derart nach vorne, dass selbst der Kommissar tanzt.

www.prada-meinhoff.de

Rap ohne Echo

Veedel Kaztro aus Köln ist der Beweis dafür, dass Rap und HipHop durchaus Platz bietet für Nachdenklichkeit, Selbstzweifel und Reflektiertheit und nicht nur für dicke Hose ohne Geschmack.
Veedle Kaztro nahm mit seinem aktuellen, von Teka produzierten Album "Frank und die Jungs" den Abzweig und geht diesen Weg weiter, auch wenn Teile seiner Fangemeinde an der Weggabelung stehen blieben. Das Kölner Label MPM begleitet Veedel weiter auf dem Weg und lässt alle wissen: "Warnung an die Boom-Bap-Fraktion: Veedel hat Autotune auf der Stimme und Teka benutzt keine Samples. Trapfans haben es aber auch nicht leicht hier: Es geht nicht um Shortys, Lean und Herrenhandtaschen, sondern gegen Sweatshops, Konsum und Kapitalismus."

Unsere Empfehlung: Hinhören! Unbedingt.

 

Das gottverdammte Arschloch Kex Kuhl

Im Juli wird das Debütalbum von Kex Kuhl erscheinen. "Stokkholm" ist Debüt und gleichzeitig Neuanfang. Der ehemalige Battle-Rapper kommt  sanft und geschmeidig. Tja, der Kerl ist schließlich auch schon 28.
Bemerkenswert an "Stokkholm" ist, dass es ohne Beats auskommt. Es ist schön klassisch auf der Klampfe komponiert. Kex Kuhl ging es um Akkorde und Melodien, nicht um Beats und Cuts. Was er an Melodien im Kopf hatte und was er textlich zum Ausdruck bringen wollte, passte nicht in das Korsett klassischen Hiphops. Und so entstand, was das obige Video zeigt.

Seid gespannt auf das Album.

 

Fahr aufs Land!

fahrland mixtapeDer ein oder andere wird sich noch an das Kölner Label Firm aus den frühen Nullerjahren erinnern. Dahinter steckte Alexander Geiger, der nun nach längerer Pause unter dem Namen Fahrland zurückkehrt. Fahrland ist ein Örtchen bei Postdam, das für Geiger Rückzugsort aus dem nervösen Berlin ist und nun Einfluss auf seine Musik nimmt. Aus dem minimalen Techno früherer Zeiten ist eine umfangreicherer Sound geworden, der sich in angenehmen Down- und Midtempobereichen bewegt

Es bleibt jedoch elektronische Clubmusik, in die ihr hier reinhören könnt. "Mixtape Vol. 1" ist am 13.04. bei Kompakt erschienen.