Es schein so, als würden Jeans Team langsam die Bandmitglieder ausgehen. Nur noch als Duo traten die Berliner im Dortmunder FZW auf. Aber das war nicht die einzige Überraschung, die das Konzert zu bieten hatte: Wer das aktuelle Album Kopf auf kennt, konnte nicht unbedingt damit rechnen, dass sich Jeans Team live weiterhin als Proto-New Waver mit bewährten Zutaten wie Trockeneisnebel, Stroboskopgeflacker und Neonstäben präsentierten. Dazu passend die Optik der Beiden: Palais Schaumburg-look-a-like trifft Pennäler mit nerdiger Hornbrille -- die New Wave-Frisur saß ebenso perfekt wie die wirren Tanzschritte.
Erwartet hätte ich dies nicht, weil Kopf auf den NDW-Elektropop durch eine Art Laptopgitarren-Spontipop ersetzt hat. Auf der Platte führt dies leider zu einigen extrem unangenehmen Ausfällen Stichwort Du bist das Schiff, ich bin dein Hafen (Segel dein Schiff). Was auf der CD scheitert, funktioniert auf der Bühne, weil durch die Liveumsetzung die Ironie erlebbar wird. Ähnliches gilt für Silizium, der dreiste Kraftwerk-Rip-off, der auf Kopf auf total deplaziert wirkt, am Samstag aber als Opener bestens ins Set passte. Auch weil nur wenige neue Songs gespielt wurden. Dass Jeans Team ein sehr guter Live-Act ist, hat sich ja längst rumgesprochen (zumindest außerhalb von Dortmund): Bei denen sitzen die NDW-Slogans einfach. Man wird nicht überfordert, hat aber bei der guten Performance mit viel Posing, Umhängekeyboards etc. sehr viel Spaß. Und Hits gab es mit Oh Bauer Keine Melodien und Das Zelt schließlich auch. Sehr gelungen!
www.jeansteam.de
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