Raggabund - Buena medicina

raggabund buenaEin Roots-Ragga-Bund für's Leben.

Ob es für die Ewigkeit hält, darf bezweifelt werden, auch wenn sich die Partnerschaft von Raggabund mit der Schweizer Reggaeband The Dubby Conquerors augenblicklich als sehr harmonisch darstellt. Das Produkt dieser Verbindung ist das nunmehr dritte Album von Raggabund „Buena medicina".

Es ist ein sehr spezielles Album geworden. Denn die beiden Münchner Brüder Paco Mendoza und Don Caramelo - die u. A. auch Mitglieder der Bands Jamaram und Les Babacools sind - haben sich mit „Buena medicina" stärker als bisher dem Roots Reggae zugewandt. Die Basis dafür liefern natürlich die Dubby Conquerors als Begleitband mit ihrem astreinen Roots Sound, der sie hinlänglich in der Szene bekannt gemacht hat. Caramelo und Mendoza nehmen diesen Steilpass gekonnt auf und verwandeln ihn sicher zum eigenen Raggabund Sound. Dazu passend sind viele Songs mit gewitzten Texten versehen, die nicht an Gesellschaftskritik sparen, z. B. das sechsminütige „Nazimann".

Raggabund spielt wegen The Dubby Conquerors nicht ein simples Roots Machwerk ein. Sie weben in den Schweizer Soundteppich persönliche Fäden. Dadurch ist „Buena medicina" vielschichtig geworden, was auch Gastbeiträgen vom Mexikaner Lengualerta, Maria Rui aus Portugal und dem deutschen Sebastian Sturm liegt. Ein toller Rootstune wie „So nicht geht" passt auf das Album genauso wie das dubbige „Im Gestern" mit anschließendem (leider viel zu kurzem) „Im Gestern Dub". Es findet sich ein Plätzchen für Jazz („Gestern war gestern"), Rocksteady und Ska hört man beim „Rock'n'Roll girl" und im Intro zum Titeltrack. Und selbstverständlich finden sich lateinamerikanische Klänge auf „Buena medicina". „Chilling" beispielsweise mixt südamerikanische Cumbia Sounds mit Elementen des digitalen Reggae der 80er.

So hat man trotz der einflussreichen Arbeit der Dubby Conquerors nie den Eindruck, Raggabund haut einfach nur ein derzeit trendiges Roots Reggae Album raus. Raggabund hat es sehr elegant hinbekommen, auf solidem Fundament ein eigenes, halt ein Raggabund- Album einzuspielen, das mit seiner Stilvielfalt Brücken schlägt, ohne den roten Faden zu verlieren. Damit kann es sicherlich Freunde auch außerhalb der Reggaecrowd gewinnen.

Wer bisher meist allergisch auf Reggae reagierte, dem sei „Buena medicina" sehr empfohlen!

Erscheinung: 2015 (26.06.)
Label: Irievibration Records
www.raggabund.de