Nach den ersten Meldungen von der Insel ("Ey, da gibt es eine neue Band, die heißt Franz Ferdinand. Ist das cool?"), einem Megahype-Artikel im Spiegel und dem darauf folgenden Mediensperrfeuer, kann eine Band mit ihrer Debüt-CD eigentlich nur verlieren. Entweder die Erwartungen sind so hoch, dass man eine messianische Klangerlösung, mindestens aber eine reinigende Katharsis erwartet. Oder man ist so genervt, dass man eigentlich schon aus Prinzip nicht mehr hinhören möchte.
Zoff - Zoff (1981 Jupiter Records)
FSK im FZW, Dortmund, 29.03.2004
Freiwillige Selbstkontrolle, das klingt nach gezügelter Leidenschaft, klingt danach, bloß nicht in exzessive und kaum zu bändigende Emotionalitäten abzugleiten. Und so kann man FSK auf der Bühne und wohl auch auf ihren Tonkonserven kaum ein Übermaß an Explosivem vorwerfen, eher schon an Subversivem. So auch beim Konzert im Dortmunder FZW.
Fairlight Children - 808bit (2004 Synthetic Symphony)
Soundideal C 64. Der Roland 808 pockert, der Korg MS-20 sorgt für futuristisch-flirrende Analog-Klänge, das C 64 Logo wird in den Bandschriftzug integriert und ein Joystick ziert das Cover. Eine weitere Reminiszenz an die 80er und diesmal durch Fairlight Children. Hinter der Band verbirgt sich Stephan Groth, Marianne B sowie Tiff. Groth ist Kopf von Apoptygma Berzerk und schon da hat er mit C 64er- und Analogsounds gespielt. Hier kann er nun Songideen verwirklichen, die nicht in das bodylastige Konzept von APB passen.
Mia. - Stille Post (2004 Sony)
"Ich will, dass sich die Lager spalten - right, ich bin dafür bereit" sangen Mia. vor 2 Jahren auf ihrem Debüt "Hieb und Stichfest". Dieses Ziel haben Mia. erreicht, denn Angriffsflächen bieten sie genug. Eine heillos überdrehte Sängerin, die sich auch noch Mieze nennt; einem Sound, der ganz zufällig in das NDW / 80er-Revival passte; Debüt beim Major und schließlich der Drang zu Aufsehen erregende Aussagen und Aktionen.
Blumfeld im Bahnhof Langendreer, Bochum, 01.03.2004
Als ich Mitte der 90er Jahre zum ersten Mal intensiv Blumfeld hörte, "L'etat et moi", spielte ich noch beschissen Gitarre und schrieb trotz meines schon greisenhaften Alters immer noch schmachtende Pennälerlyrik - meist sogar auf Englisch. Da war es nur logisch, dass ich klingen wollte wie Blumfeld - um mich zu verbessern natürlich. Bei mir hat sich nichts Wesentliches verändert. Ah, doch: Ich schreibe jetzt auf Deutsch.
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- Luton Fyah - Dem no know demself (2004 Minor7Flat5)
- Bob Marley & The Wailers - Catch a fire / Exodus Deluxe Editionen (2001 Island Records)