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aalfang mit pferdekopf “is it possble to be at war with you“

aalfang_mit_pferdekopf_is_it_possible_to_be_at_war_with_youaalfang mit pferdekopf, das mit der drone-records 7-inch („fragment 36“) von 2006 ad acta gelegte / in den schlaf geschickte alter ego von mirko uhlig ist wieder an bord. und herr uhlig, immer auch für eine überraschung gut, gibt uns hier den akrobaten zwischen lofi-folk, singersongwriter, ambient und experiment.

rückblickend muss ich dabei feststellen: eine gute übung für den / die hörer(in) war und ist immer noch die „supper“ (als mirko uhlig), die dieses feld bereits angedeutet hatte und vor allem auch gezeigt hat: das geht. wohl möglich, weil auch die rein ambienten / experimentellen stücke (vielleicht auch „nur“ ganz hintergründig) auf einer struktur aufbauen, die eine ähnliche spannungskurve besitzt wie ein guter song? nur viel langsamer im ablauf? vielleicht. vielleicht aber auch, weil die „songs“ hier so unexperimentell nicht sind: in sound, in der struktur. möglicherweise also beide formen eckpunkte so etwas wie einer widerspiegelung von mirko uhligs musikverständnis, realisiert mit jeweils anderen mitteln. aber eben, weil auf gleicher basis entstanden, dadurch durchaus (zueinander) passend. soviel zur theorie. in der praxis ist „auf wasserleichen gehen“ ein angespeedetes campfire-ding mit reichlich hohem gesang; die vermutung liegt nah, dass hier nachträglich gepitcht wurde (ein eingriff, der aber wohl nur den anfang dieser CD betrifft...). und nach diesem schon recht wilden einstieg steigt der shizzo-faktor fast schon exponentiell: break / ambientsprenksel / wiederaufnahme des folkigen auftaktes... der übergang zum titelstück wird als bewusst wahrnehmbarer moment immer unwichtiger, alles erscheint in einem fluss mit eigenen schwerpunkten abseits der unterteilung in einzelne tracks; „nachtmeerfahrt eins“ setzt einen ersten ruhepol, bevor „marram grass“ folkhitmässig (im ersten teil) aufschlägt und im weiteren verlauf durch geräuschartefakte und fieldrecordingeinsprenksel zerlegt wird, nur um in die längere „nachtmeerfahrt zwei“ zu münden.

wer sich traut, für den ist dies eine phantastische VÖ mit immer neuem überraschungspotenzial. und für ein stück wie „kör sakta (lekande barn)“ würden so ein paar leute, die ähnliches vorhaben so einiges geben... übrigens: von den lofi-parts nicht dazu verleiten lassen, nur lofi-abspielgeräte zu nutzen... dann ginge so einiges verloren.


schöne grüsse

n

http://www.mirkouhlig.com

http://www.myspace.com/mirkouhlig

http://aalfang.bandcamp.com/track/auf-finnisch-klang-mein-alltag-mystisch